NDR und Manosphäre

frauenfeindliche Menschen aus Deine Umgebung

Zerrwelt der Frauenhasser

Wie die „Incel“-Szene an Bedeutung gewinnt und wie gefährlich sie ist

Ja, da haben schon andere drüber gesprochen, aber man kann ja nicht immer über den Equal Pay Day reden.

Sie bezeichnen sich selbst als unfreiwillig im Zölibat Lebende: Sogenannte Incels haben unter den Frauenhassern im Netz in den vergangenen Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen.

Ja, weil es immer mehr von ihnen gibt, oder weil mehr über sie geredet wird?

Ihr Tonfall wird zunehmend rauer und menschenverachtender.

Das sympathische daran: diese Verachtung richtet sich – wie der Artikel selbst feststellt – hauptsächlich gegen sich selbst.

Der Halle-Attentäter sympathisierte mit der Gedankenwelt der „Incels“, weitere Attentate der letzten Jahre werden mit der Szene in Verbindung gebracht.

Der Hanau-Attentäter aber zum Beispeil nicht…

Dennoch ist vieles über sie unbekannt, fühlen Behörden sich oft nicht zuständig.

Ja, welche Behörde wäre das auch?

„Frauen sind solche dummen, verdammten Schlampen. Ich hasse es, am Leben zu sein.“ schreibt ein Nutzer mit dem Pseudonym „Rurik“ am 24. Oktober 2018 in das Online-Forum „incels.is“.

Immerhin sind Schlampen noch  Menschen und kein Müll. Und die meisten Feministinnen sind ganz gerne am Leben, soweit man das überblicken kann. Also weniger Hass auf andere und mehr auf sich selbst ist doch eigentlich gut.

Sie stehen symptomatisch für das Weltbild jener Gruppe von Männern, die sich selbst als „Incels“ bezeichnen

Das ist jetzt stark vereinfachend, aber es gibt bestimmt noch mehr Incels als einen, die so sind.

„Incels wollen geliebt werden und Liebe zurückgeben“, heißt es in der Beschreibung eines großen „Incel“-Forums im Netz.

Ja, aber manche sind einfach nur triebgesteuert und hässlich.

Sie seien aber trotz größtmöglicher Anstrengungen nicht in der Lage, eine Partnerin für eine liebevolle Beziehung zu finden.

Ja, wegen Female Choice und so.

Was zunächst nach einer Gruppe bemitleidenswerter Enttäuschter klingt, ist in Wahrheit weit mehr als das.

Genau, mehrere Gruppen.

Denn der Groll der „Incels“ über ihr unerfülltes Liebesleben richtet sich nicht nur gegen sich selbst, sondern vor allem – und paradoxerweise – auch gegen die Frauen, die sie so dringend begehren.

Grins. Da steht „paradoxerweise“. Wenn es paradox ist, Menschen zu grollen, die einen immer wieder ablehnen, dann wäre es auch paradox, wenn ein sehr erfolgreicher Frauenheld Frauen grollt, weil die ihn nicht ablehnen. Das ist nicht paradox. Es ist vllt. nicht hilfreich, wenn man mit so einer miesen Stimmung und negativen Einstellung versucht, Frauen anzusprechen, aber es ist nicht paradox.

Ihre Foren im Netz sind Echokammern frauen- und allgemein menschenverachtender, zerstörerischer Kommentare und Gewaltfantasien. Statt Unterstützung und Hilfe sind gegenseitige Demütigung und Ermunterung zum Suizid an der Tagesordnung.

Ich tippe da jetzt nicht alles ab. Einige von den Sprüchen könnte ich auch als sehr schwarzen Sarkasmus auffassen, aber – und da gebe ich dem NDR mal Recht – Liebeskummer und -frust kann zu Selbstmordgedanken führen, und da sind solche Sprüche, per I-Net vor allem, richtig übel.

Und über alles ergießt sich der Hass gegenüber den „Foids“ oder „Femoids“, wie Frauen hier bewusst entmenschlichend genannt werden – alternativ auch „Löcher“ oder „Toiletten“.

Also, doch so schlimm wie Feministinnen?

Seine Botschaft „Wenn ich Euch nicht haben kann, Mädels, dann zerstöre ich Euch“ hallt bis heute in den „Incel“-Foren nach.

Ja, das sind die Radikalen. Radikale und gewaltbereite gibt es in jeder Gruppe, die groß genug ist.

Der Neonazi Stephan B., der am 9. Oktober 2019 ein Attentat auf eine Synagoge und einen Döner-Imbiss in Halle beging, stand der „Incel“-Ideologie zumindest ideell nahe.

Ja, und außerdem kam er aus Ostdeutschland, hat Computerspiele gespielt und hatte eine traurige Kindheit. Man sollte Leute mit trauriger Kindheit einfach prophylaktisch einsperren, sobald die strafmündig sind. Das wird eh‘ nix mehr.

Auch hörte B. während der Tat ein Lied, das einem anderen Idol der „Incel“-Szene gewidmet ist – dem Kanadier Alek Minassian, der 2018 mit einem Auto in eine Menschenmenge raste, dabei zehn Menschen tötete und vor seiner Tat auf Facebook postete:

Okeee, ein Attentäter nimmt sich einen anderen Attentäter als Beispiel. Dass B. jetzt aber eindeutig mehr judenfeindlich als frauenfeindlich ist, hat der NDR aber mitbekommen? Ich hoffe.

Medien würden die „Incels“ über einen Kamm scheren und ungerechtfertigterweise allesamt in die Schublade „gewalttätig“ stecken, heißt es im „Incel“-Wiki, einer Art Nachschlagewerk der Szene.

Also, judenfeindliche Positionen werden ja auch nicht über einen Kamm geschert. Wenn auf eine Demo „from the river to the sea“ skandiert wird, kloppt man die ja auch nicht immer in eine Schublade mit B., obwohl das vllt. sogar passender wäre.

 In der Tat gibt es inzwischen auch „Incel“-Foren, die im Tonfall deutlich milder sind.

Na, sowas. Im Unterschied zu den Antisemitismus-Foren.

Doch durch den Glauben an ein Recht auf Sex legten auch sie letztlich ein patriarchales Anspruchsdenken an den Tag, schreibt die Autorin Veronika Kracher in ihrem 2020 erschienenen Buch über die „Incel“-Szene.

„Recht auf Sex“ ist so eine Sache. Gibt es ein Recht auf Glück? Nein, aber es gibt ein Recht darauf, danach zu streben. Die meisten Incels sind ja auch nicht der Ansicht, dass man Frauen Sex verbieten sollte. Und wenn doch: das ist jetzt wirklich kontraproduktiv – je sexpositiver Frauen snd, desto eher findet Ihr auch eine.

Auch seien die weniger radikalen „Incels“ mitnichten in der Mehrheit, so Kracher.

Das ist jetzt sehr ein Artefakt der Datenerhebung. Je radikaler jemand ist – Incel oder sonstwer – desto wahrscheinlicher taucht er in irgendwelchen Foren auf. Die Incels, die einfach nur schüchtern sind und deshalb keine Freundin sind, sind möglicherweise viel häufiger, aber wegen Schüchternheit kaum auffällig.

nsgesamt seien mehr als 50 Menschen in den USA und Kanada durch „Incel“-Attentate ums Leben gekommen. Wissenschaftliche Daten zeigen, dass die „Incels“ gegenüber anderen frauenfeindlichen Strömungen im Netz in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen haben und dass ihr Diskurs immer rauer, respektloser und frauenverachtender wird.

Von der reinen Wortbedeutung her gibt es auch weibliche Incels, aber – Female Choice und so – sind die deutlich seltener. Und nicht die Unfreiwillig Zölibatären sind die „Strömung“, weil sie sich das eben nicht ausgesucht haben, sondern die Radikalen, weil Radikalität eine Entscheidung ist.

Deutsche Sicherheitsbehörden bestätigen gegenüber dem NDR, die Rhetorik der „Incel“-Szene sei „extremer“ geworden, die Bewegung habe sich „politisch radikalisiert“ und weise Überschneidungen zum Rechtsextremismus auf, wodurch eine „nicht zu unterschätzende Bedrohung“ deutlich werde.

Achja, und politische Radikalisierung ist erst recht eine Entscheidung. Oder halt einfach ein Move, doch noch Liebe, Sex und Zärtlichkeit zu finden, weil so ein schneidiger Schlägertyp bei manchen Mädeln bestimmt gut ankommt, wenn man ihnen verspricht, sie vor dem bösen Ausland zu schützen. (Ehrlich gesagt, DAS wäre für mich der Punkt, wo so ein Kloster doch die bessere Alternative für Mich wäre, aber nunja.)

Wie ticken die „Incels“ genau? Was unterscheidet sie von anderen Antifeministen im Netz? Und reagieren deutsche Sicherheitsbehörden angemessen auf den frauenfeindlichen Online-Kult?

Angemessen wäre zunächst mal, dass Ding nicht „Kult“ zu nennen. Aber jetzt bin ich neugierig. Als Ex-Incel besonders. (Wie lange dauert es eigentlich, bis man wieder Incel ist?)

Die „Incels“ sind mit ihrem Frauenhass nicht allein in der sogenannten Manosphere

Frauenhass ist aber kein Kriterium, um ein Incel zu sein. Also gibt es Incels, die keinen Frauenhass haben und deshalb auch in der Manosphere allein sind. Das ist dann doppelt traurig.

Was „Incels“ von anderen Strömungen dieses Kosmos jedoch abhebt, ist ihre starke Fokussierung auf ihr Aussehen und dessen vermeintlich zentrale Rolle bei der Suche nach einer Partnerin.

Ok, liebe mitlesenden Incels. Es kommt nicht nur aufs Äußere an. Aber, lieber mitlesender NDR, dass das egal wäre, stimmt ebensowenig.

Für „Incels“ ist klar: Sie sind einfach zu hässlich, um jemals eine Beziehung eingehen oder auch nur Sex haben zu können. Denn Frauen, so die Überzeugung der „Incels“, haben ausschließlich Interesse an Männern mit bestimmten, als besonders männlich geltenden äußeren Merkmalen.

Ja, das „ausschließlich“ stimmt nicht, und einige/viele Incels halten sich für äußerlich unattraktiver, als sie eigentlich sind. Aber bspw. magersüchtigen Frauen, die sich fälschlicherweise für übergewichtig halten, drückt man ja auch keine Sprüche, dass sie eine „starke Fokussierung“ hätten auf ihr Aussehen und dessen „vermeintlich“ zentrale Rolle bei der Partnersuche. Jedenfalls, wenn man ein halbwegs netter Mensch ist.

Zu den Eigenschaften dieser „Chads“, wie die idealisierten vermeintlichen Frauenhelden von den „Incels“ genannt werden, zählen neben überdurchschnittlich großem und muskulösem Körperbau auch symmetrische Gesichtszüge, bestimmte Augenformen, ausgeprägte Wangenknochen oder ein breiter Unterkiefer.

Wohingegen Frauen so rein gar keine Vorstellungen haben, was für Körperformen, Gesichtsformen und sonstige Eigenschaften Männer mögen? Wie gesagt, wenn es darum geht, dass man sich nicht zu sehr selber fertig machen soll, weil man nicht „ideal“ aussieht, ok, aber irgendwie tut der NDR so, als wäre „Chad“ eine völlig abwegige Vorstellung.

Faktoren wie Persönlichkeit und Selbstvertrauen haben nach Überzeugung der „Incels“ keinen Einfluss darauf, ob jemand attraktiv auf Frauen wirkt.

Ist halt eine Feedbackschleife. Wenig Erfolg ist schlecht fürs Selbstvertrauen, wenig Selbstvertrauen ist schlecht für den Erfolg.

Auch andere Strömungen der Manosphere haben ihre eigenen vermeintlichen Wahrheiten gefunden.

Jeder bitte nur eine Wahrheit. Das i-Net ist sonst voll.

„Men’s Rights Activists“

Sie sehen Männer in verschiedenen sozialen und rechtlichen Bereichen benachteiligt, etwa beim Zuspruch des Sorgerechts oder bei der Schulbildung.

Wie da steht, nicht in allen Bereichen. Und wieso Männer im Bereich Schulbildung nicht benachteiligt seien, weiß der Gilb, aber bzgl. Sorgerecht ist immer das Elternteil benachteiligt, dass die Kinder nicht kriegt. Weil bekanntlich der schlimmste Teil des Rosenkrieges die Stelle ist, wo Mama und Papa sich anschreien, weil sie die Kinder nicht behalten wollen. D’oh!

„Männer, die ihren eigenen Weg gehen“

Auch die Strömung der „Männer, die ihren eigenen Weg gehen“ (Englisch: „Men Going Their Own Way“) sieht Männer als benachteiligt in der Gesellschaft an.

Ganz spitzfindig betrachtet kann man auch der Ansicht sein, dass nicht Männer in der Gesellschaft, sondern nur in Partnerschaften benachteiligt wären, aber ich denke auch zu viel.

 Anders jedoch als die Männerrechtsaktivisten, die die Situation der Männer durch Änderungen in Politik und Gesetzgebung verbessern wollen, sehen es die „Männer, die ihren eigenen Weg gehen“ als aussichtslos an, das System ändern zu wollen.

Tja, also ins Kloster?

Sie plädieren daher dafür, keine Beziehungen mit Frauen einzugehen und sich in letzter Konsequenz dem gesellschaftlichen Leben zu entziehen.

Ins Kloster. Weil, wie der NDR hier ja implizit sagt, man am gesellschaftlichen Leben nur teilnehmen kann, wenn man eine Beziehung mit einer Frau hat. Äh, gut, ich bin jetzt vllt. nicht das beste Gegenbeispiel, aber hallo-ho? Sind Frauen jetzt die Gatekeeperinnen der Gesellschaft? Ja-ha, sind sie.

„Pick Up Artists“

Während die „Männer, die ihren eigenen Weg gehen“ Beziehungen zu Frauen ablehnen, sehen es die „Pick Up Artists“ als ein Spiel an, Frauen ins Bett zu kriegen.

Und das ist genau falsch. Es ist kein Spiel, sondern harte, stressige Arbeit. Genau, NDR, ge-NAU! Aus Spaß wurde Ernst, und Ernst kommt im Sommer in den Kindergarten.

Sie tauschen sich online und bei Offline-Seminaren über Techniken, Strategien und psychologische Methoden aus, die dabei helfen sollen, Frauen zu verführen.

Siehst Du, NDR, Seminare. Techniken. Psychologie. Überstunden. Mittleres-Management-Gelaber. Strip-Poker ist ein Spiel. Oder Strip-Schach. Aber Pick-Up nicht. Ok, die nennen das „Game“, aber das ist nur so ein Psycho-Trick, um das eigene Selbstwertgefühl aufzubauen.

Nach der „Philopsophie“ der „Pick Up Artists“ hat ein Mann jederzeit Anspruch auf Sex.

Echt? Tja. Schade aber auch.

Und: Männer müssten eine dominante Alphamännlichkeit entwickeln.

Wegen Female Choice und so. Hey, das Buch rechtfertigt nicht nur das Incel-Denken, sondern auch das Pick-Up-Game. Geil, oder?

Das heißt, durch Selbstbewusstseins-Training und frauenobjektivierendes Gedankengut sollen Körperhaltung, Gestik, Gangart und Stimmlage so verändert werden, dass eine Illusion von Macht, Erfolg und Dominanz entsteht.

Deshalb auch mittleres-Management-Gelaber. Oberes Management hat Macht, Erfolg und Dominanz ja schon gratis.

Die „Incel“-Community sei so etwas wie der „ängstliche junge Bruder“ der „Pick Up Artists“, schreibt die Politikwissenschaftlerin Mary Lilly. „Incels“ seien oftmals enttäuscht worden von den Versprechen der Gurus aus der „Pick Up Artists“-Szene, mit bestimmten Techniken eine Frau für sich gewinnen zu können.

Ja, die einen sind selbstmordgefährdet, die anderen planen Attentate und die dritten haben unnötig oder jedenfalls nutzlos Geld für ein Seminar rausgehauen. Alles dasselbe.

Dann gibt es jetzt ein paar Graphen, wie sich die Manosphere entwickelt. Was ich ja lobenswert finde, nach den ganzen „alle x sind y“-Aussagen. Aber dann:

Mit zwei verschiedenen Methoden analysierten sie die „Reddit“-Diskussionen der Männer-Communities: Sie ermittelten einen sogenannten Toxizitäts-Index, also ein Maß dafür, wie „unhöflich, respektlos oder unangemessen“ ein Kommentar ist.

Kein Mensch ist toxisch. Das ist reines Främing. Man verurteilt die, die man erforschen will, schon mal im Vorfeld. Was für Ergebnisse mag das wohl zeitigen?

Das zentrale Ergebnis der Forschenden: Sowohl bei den „Männern, die ihren eigenen Weg gehen“ als auch den „Incels“ ist der Diskurs auf „Reddit“ in den vergangenen Jahren immer rauer, immer toxischer geworden.

Wenn da stünde: „Mehr Selbstmord-Phantasien“ oder „Mehr Gewaltdrohungen“. Also ja, als Selbsthilfegruppe taugt das nicht, vor allem ohne Moderation durch Unbetroffene.

Ein ähnliches Ergebnis zeigt auch die zweite Messmethode der Wissenschaftler: Sie ermittelten den Anteil frauenfeindlicher und generell abwertender Wörter in den „Reddit“-Posts.

Das klingt schon neutraler. Also, nicht nach Främing.

Doch der durch die Wissenschaftler untersuchte Zeitraum endet Anfang 2019. Darüber, wie sich die Netz-Communities seither entwickelt haben, wie vergiftet der Diskurs inzwischen ist, darüber lässt sich nur spekulieren.

Eigentlich ist das auch kein richtiger Diskurs. Aber man müsste nicht spekulieren, man könnte auch einfach sich mal selber anmelden.

Die Böll-Stiftung beschreibt in einer Veröffentlichung, wie die antifeministische Männerrechtsbewegung „Hate Speech“ einsetzt, also das Angreifen, Abwerten, das Aufrufen zu Hass und Gewalt.

Naja, wenn die antimaskulistische Frauenrechtsbewegung das macht, stört es sie sonderbarerweise nicht so. Also Keks.

Eine Anfrage des NDR beim Bundeskriminalamt (BKA), beim Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) sowie den Landeskriminalämtern (LKA) der norddeutschen Bundesländer fördert zu Tage: Auch hier vermag niemand die Größe der deutschen „Incel“-Szene zu beziffern.

Liegt vllt. auch daran, weil viele Incels nicht in der Szene sind? Also Incels-per-definitionem, nicht Hardcore-Frauenhass-Szenen-Incels jetzt. Aber irgendwie die Größenordnung wäre ja auch eine Aussage.

Das Bundesamt für Verfassungsschutz sieht sich dann zuständig, wenn jemand Extremist beziehungsweise Verfassungsfeind ist. Ob jemand darüber hinaus der „Incel“-Szene nahesteht, ist für das BfV zweitrangig.

Ach? Woran das BfV erkennt, ist natürlich Betriebsgeheimnis, aber „keinen Erfolg bei Frauen haben“ scheint nicht das Hauptkriterium zu sein. Na, sowas.

Wie sich Antifeminismus und Rechtsextremismus auf unheilvolle Weise verquicken, zeigen beispielsweise auch die Motive des norwegischen Rechtsterroristen Anders Breivik, der im Juli 2011 bei einem Bombenanschlag im Osloer Regierungsviertel acht Menschen tötete und danach auf der Insel Utøya 69 Teilnehmer eines Sommerlagers erschoss.

UND die Freimaurer. UND das Christentum. UND den Unabomber. Breivik ist, ehrlich gesagt, kein besonders gutes Beispiel für irgendwas.

Wie groß jedoch die Überschneidung speziell zwischen den „Incels“ und der rechtsextremen Szene tatsächlich ist, scheint durchaus fraglich. So berichten laut funk-Recherchen viele der „Incels“ auf „incels.co“ von Rassismus-Erfahrungen aufgrund ihres Migrationshintergrunds.

Ja, also fast wie Breivik. Alles eine Suppe.

Doch so unerträglich man Ideologie und Tenor der „Incels“ finden mag: Natürlich ist nicht jeder „Incel“ ein potenzieller Mörder oder Gewalttäter.

Ohh, doch. Und unzurechnungsfähig, weil untervögelt. Gibt’s da was über die Krankenkasse? Wenigstens für Privatversicherte?

Das Phänomen „Incels“ entstehe nicht in luftleerem Raum, sondern sei Resultat eines Systems, in dem patriarchales Anspruchsdenken, Frauenfeindlichkeit und Gewalt gegen Frauen an der Tagesordnung seien.

Naja, eigentlich weil manche Männer gerne Sex mit Frauen hätten. Anspruchsdenken, Frauenfeindlichkeit und Gewalt sind optional.

Etwa alle drei Tage wurde im Jahr 2019 in Deutschland eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner umgebracht.

Äh, das sind dann aber keine richtigen Incels. Wenn man freiwillig seine Partnerin umbringt, darf man sich jedenfalls nicht beschweren, keinen Sex mehr zu haben. Boah, ich werde auch schon böse.

Und die Statistik weist erhebliche blinde Flecken auf, wenn es um Gewalt gegen Frauen geht, denn eine Erfassung des Motivs „Frauenfeindlichkeit“ gibt es in Deutschland bislang nicht.

Wohingegen Gewalt aus Männerfeindlichkeit ein supersehender Fleck ist? Jaaja, um ein Geschlecht macht man sich mehr Sorgen.

Ausstiegshilfen für „Incels“ schaffen

Für jene unfreiwilligen Zölibatäre und andere Anhänger der Manosphere, die ernsthaft an einem Ausstieg aus der Szene interessiert seien, müsse es Ausstiegsstrukturen wie für Rechtsradikale oder ehemalige Sektenmitglieder geben, fordert Autorin Veronika Kracher.

Ja, genau! Lechz, gier! Ausstieg aus dem unfreiwilligen Zölibat will ja jeder, weil: unfreiwillig. Statt Krankenkasse staatlich gestellt. Ich glaube, den Absatz hat keiner zu Ende gedacht. Oder keine. Und das allerbeste, man könnte ja einfach mehrmals „aussteigen“. „Ohnein, mein Frauenhass wird schon wieder größer. Immer größer. Und härter!“

Und doch ist sie überzeugt: „‚Incels‘ mögen glauben, ihr Zustand sei unausweichlich, er ist es jedoch nicht – genauso wenig wie die patriarchalen Verhältnisse, in denen er seinen Ursprung hat.“

Ehh, nein. Bzw., doch, es ist nicht unausweichlich, aber nein, DAS liegt nicht am Patriarchat. Bzw., in einer patriarchaischen Gesellschaft, wo manche Männer mehrere Frauen haben, haben andere rein mathematisch gar keine, was ja auch Incels wären, aber in unserer hiesigen und heutigen Gesellschaft ist das wohl nicht der Grund.

Ansonsten:

Sollten Sie von Selbsttötungsgedanken betroffen sein, suchen Sie sich bitte umgehend Hilfe. Bei der Telefonseelsorge finden Sie rund um die Uhr Ansprechpartner, auch anonym. Telefonnummern der Telefonseelsorge: (0800) 111 0 111 und (0800) 111 0 222. Kontakt übers Internet (Chat- oder Mailberatung):  https://www.telefonseelsorge.de/

2 Gedanken zu “NDR und Manosphäre

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