Liebe vs. Heldentum

Ein etwas weniger tendentiöser Artikel.

Liebe statt Heldentum

Laut einer Studie wollen Väter mehr da sein für ihre Kinder. Damit das Realität wird, müssen sich Väter ebenso bewegen wie Arbeitgeber und Mütter.

Dass man „auch“ aus Liebe zum Helden werden kann, ist natürlich völlig undenkbar.

So jedenfalls besagt es eine Studie der Technischen Universität Braunschweig und der Fachhochschule Kiel mit dem richtungsweisenden Titel „You don’t need to be Superheroes“.

Und warum tendieren Superheldinnen in Film und Fernsehen dann zu makellosen Übermenschinnen? Gut, die haben meistens auch irgendwie wenig Interesse daran, eine Familie zu gründen. Hmmm…

Es gibt nur einen Haken: Zwischen der gewünschten und der gelebten Vaterrolle klafft eine Lücke.

Ach? Ja, bei Frauen ist es „natürlich“ klar, dass die nicht freiwillig zu gleichmäßig verteilter Erwerbsarbeit wechseln wollen. Aber wenn gewisse Schwierigkeiten bei Frauen ein bestimmtes Verhalten als „unfreiwillig“ qualifizieren, sollte man das bei Männern genauso annehmen.

Auch hierfür sind die Gründe hinlänglich bekannt: väterfeindliche Arbeitsstrukturen in nicht wenigen Unternehmen, die Furcht von Männern, infolge von Elternzeit einen Karriereknick zu erleiden, aber auch das Beharren mancher Mütter auf einer zumindest temporären elterlichen Vorherrschaft.

Die Sache mit dem Karriereknick kann man bei Müttern tatsächlich beobachten (einer der Faktoren des GPGs). Insofern ist die Furcht berechtigt, und man kann sagen: „Das Risiko, einen Karriereknick zu erleben.“ Man wird natürlich einwenden, dass Frauen dieses Risiko ja auch haben; allerdings reduziert sich das Risiko der Mutter nicht einfach dadurch, dass der Vater dasselbe Risiko trägt. Eine arbeitsteilige Aufgabenverteilung hat daher einen rationalen Grund. (Und ja, genausogut könnte der Vater zuhause bleiben und die Mutter malochen, aber das ist ja nicht die feministische Forderung…)

Ändern muss sich an allen drei Seiten etwas.

Eigentlich sind es mindestens vier Seiten: er, sie, sein Arbeitgeber, ihr Arbeitgeber, evt. der Staat, „die“ Gesellschaft, seine Schwiegermutter, ihr Schwiegervater, „die“ Feministinnen, die KiTa… aber ja, dann klappt das auch.

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