In einem mMn sehr frühen Scheibenweltroman hat Terry Pratchett darüber sinniert, dass das Elementarteilchen, das die Eigenschaft „Königtum“ vermittelt, sich mit Überlichtgeschwindigkeit verbreiten müsse, da das Königtum vom verstorbenen Throninhaber auf den Thronerben sofort übergeht, ungeachtet der Entfernung, die zwischen Nachfolger und vorherigen Amtsinhaber liegt.
Aus aktuellem Anlass: die Monarchie ist mathematisch definiert, nicht physikalisch. Wie ich an folgendem Beispiel klarmachen möchte:
Solange es mindestens einen Menschen gibt, gibt es prinzipiell einen ältesten Menschen. Ältester Mensch ist der lebende Mensch mit dem Alter, das höher ist als das von jedem anderen lebenden Menschen. Es kann der Fall eintreten, dass mindestens zwei lebende Menschen genau gleich alt sind und alle anderen jünger, für den man entscheiden müsste, ob es dann zwei bzw. noch mehr älteste Menschen gibt oder gar keinen, aber solange dieser Sonderfall nicht eintritt, gibt es zu jedem Zeitpunkt exakt einen (1) ältesten Menschen.
D.h., zu jedem Zeitpunkt, an dem der aktuell älteste Mensch stirbt, wird der bisherige zweitälteste Mensch in Nullzeit zum ältesten Menschen, weil es sonst einem Zeitraum ohne ältesten Menschen gäbe, den es gem. obiger Definition nicht geben kann.
Wenn man jetzt „Monarch“ als „älteste lebende Person der Thronfolge“ definiert, gelten die obigen Regeln sinngemäß, wobei der Sonderfall eine eindeutige Regelung erhält, und wenn man statt Alter eine andere Sortierung (Abstammungslinie, Alphabet, umgekehrte Anzahl der Skandale) wählt, ebenso.
Der Titel „Königliche Majestät des Vereinigten Königreiches“ vererbt sich also genauso schnell wie „ältester Mensch der Welt“.
Müsste man halt jetzt noch ausdiskutieren wie sich das mit der Nullzeit™ ausrechnen lässt, wenn sich der eine zum Todeszeitpunkt des anderen grad auf der gegenüberliegenden Seite der Datumsgrenze aufhält. …
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Dann hat kann der spezielle Fall eintreten, dass der Nachfolger kalendarisch einen Tag eher König wird als der Vorgänger stirbt.
Aber das ist dann ein Artefakt der Messungenauigkeit.
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