Weinstein III

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Prominente MeToo-Aktivistinnen „bestürzt“ über Weinstein-Urteilsaufhebung

Weil Prominente immer etwas wichtiger sind als normale Leute. Also „etwas“ wichtiger jetzt.

Grund für die Aufhebung waren Verfahrensfehler. Viele Frauen kündigen die Fortsetzung ihres Kampfes gegen sexuelle Gewalt an

Also, wenn Weinstein einfach weiter im Gefängnis säße, hätten die mit dem Kampf aufgehört?

Hollywood – Die MeToo-Bewegung hatte das harte Urteil für Harvey Weinstein wegen Sexualverbrechen im März 2020 mit Jubel und Erleichterung aufgenommen.

Weil Weinstein im Alleingang 37% aller Sexualverbrechen in den USA begangen hatte? Klingt fast so.

„Ich glaub‘, ich werd‘ verrückt“, kommentierte die Gründerin der Bewegung, Tarana Burke (50), damals die hohe Strafe.

Ich habe absolut keine Ahnung, wie hoch oder niedrig die Strafe im Vergleich zu ähnlichen Fällen ist, aber inzwischen sieht das sehr nach „Promimalus“ aus.

Auch am Donnerstag meldete sich die Aktivistin zu Wort, nachdem ein Berufungsgericht in New York die historische Verurteilung des ehemaligen Filmmoguls überraschend aufgehoben hatte.

Es ist keine „historische“ Verurteilung, sondern ein Urteil für Verbrechen, die schon immer Verbrechen waren. Und Leute, die sich mehr mit Justiz auskennen, sind wohl nicht SO überrascht.

Aber dies sei kein Schlag für die Bewegung, sondern ein „Weckruf“ zum Handeln, fügte sie hinzu.

Egal, wie man persönlich zu den jeweiligen Fällen steht, es gilt: ob Weinstein ein Verbrecher ist oder nicht, sagt nichts darüber aus, ob Mockridge ein Verbrecher ist oder nicht, und umgekehrt.

Auch Schauspielerin Ashley Judd … rief zur Fortsetzung des Kampfes gegen sexuelle Gewalt auf.

Wer würde sie davon abhalten?

Bezüglich der Entscheidung des Berufungsgerichtes sprach sie davon, dass diese „unfair gegenüber den Opfern“ sei. „Wir leben immer noch in unserer Wahrheit. Und wir wissen, was passiert ist.“

Diese privaten Wahrheiten immer. Es ist generell besser, in einem Rechtsstaat zu leben als in einer eigenen Wahrheit. Jetzt ist es natürlich interessant zu wissen, wegen welcher Verfahrensfehlern das Urteil aufgehoben wurde…

Die Anklage stützte sich damals im Prozess auch auf Zeugenaussagen, die nicht Teil der Anklage waren.

Die Vorgänge betrafen, die nicht zu den angeklagten Vorwürfen gehörten. Warum diese Vorgänge nicht zu einer Anklage geführt haben? Keine Ahnung, Verjährung? Nicht strafrechtlich relevant? Generelle Doofheit?

„Wir kommen zu dem Schluss, dass das erstinstanzliche Gericht fälschlicherweise Zeugenaussagen über nicht angeklagte, mutmaßliche frühere sexuelle Handlungen gegen andere Personen als die Kläger der zugrunde liegenden Straftaten zugelassen hat“, schrieb der Vorsitz der Gerichtskammer und bescheinigte dem damaligen Richter James Burke schwere Verfahrensfehler.

Also nicht nur, dass die Staatsanwaltschaft Zeuginnen vorlud, die nichts zum eigentlichen Thema zu sagen hatten, sondern zum uneigentlichen Thema (#MeToo), sondern der Richter hat das nicht unterbunden. Offenbar ist das nichts, was man als Jurist nicht wissen könnte. DAS, liebe Kinder, passiert, wenn man Aktivismus mit Justiz verwechselt…

Weinstein und sein Anwaltsteam feierten das spektakuläre Urteil.

So spektakulär ist das Urteil NICHT. Es kommt manchen Leuten vllt so vor, aber das passiert eben, wenn man nicht-Juristen interviewt.

Aidala betonte, sein Team habe von Anfang an „gewusst, dass Weinstein keinen fairen Prozess bekommen hat“.

Hat ja auch fast gar nicht lange gedauert, das durchzusetzen.

Eine Freilassung Weinsteins steht vorerst nicht an. In einem zweiten Strafprozess in Los Angeles, in dem es ebenfalls um Sexualverbrechen ging, war er 2023 zu weiteren 16 Jahren Gefängnis verurteilt worden.

Tja, ist doch ein toller Erfolg für #MeToo und so, er bleibt im Gefängnis.

Doch das Urteil in New York gibt seinem Anwaltsteam Aufwind, auch an der US-Westküste in Berufung zu gehen.

Wenn man einfach genau nur das zur Anklage gebracht hätte, was man beweisen und anklagen konnte, und genau nur die Zeugenaussagen beigebracht hätte, die dazu gehörten, wäre er vllt nicht so hart verurteilt worden, aber dafür nachhaltiger.

Die Staatsanwaltschaft in Los Angeles zeigte sich „betrübt“ über das Urteil der New Yorker Berufungsrichter. In einer Stellungnahme drückte die Behörde aber auch Zuversicht aus, dass Weinsteins Verurteilung in Kalifornien aufrechterhalten werde. Dann würde Weinstein die „schwerwiegenden Folgen seines beklagenswerten Verhaltens“ tragen.

Das ist ein Übersetzungsfehler – es müsste natürlich heißen „verklagenswert“. Aber natürlich, wenn die in L.A. ordentlich gearbeitet haben, kann ihnen nichts passieren in der Hinsicht.

Neben Strafprozessen wird Weinstein auch mit Zivilklagen konfrontiert. Im vorigen Oktober reichte die britische Schauspielerin Julia Ormond (59, „Sabrina“) wegen angeblicher Sexualverbrechen eine Klage in New York ein. Darin behauptet sie, Weinstein habe sie 1995 bei einem geschäftlichen Treffen belästigt und unter anderem zum Oralsex gezwungen.

„Sexuelle Belästigung“ gehört mWn zum Zivilrecht, nicht zum Strafrecht. Also die „minderschweren Fälle“.

Im vorigen Oktober reichte die britische Schauspielerin Julia Ormond (59, „Sabrina“) wegen angeblicher Sexualverbrechen eine Klage in New York ein.

Also deutlich nach den anderen Vorwürfen…

Darin behauptet sie, Weinstein habe sie 1995 bei einem geschäftlichen Treffen belästigt und unter anderem zum Oralsex gezwungen.

…aber etwas, was fast 30 Jahre her ist. Und eigentlich sollte man das auch als Vergewaltigung gelten lassen, aber ich stecke da nicht drin.

Die Klage richtet sich auch gegen die Walt Disney Company, Miramax und die Talentagentur Creative Artists Agency (CAA). Die … hätten damals von Weinsteins wiederholten Übergriffen auf Frauen gewusst, macht Ormond geltend. Sie hätten es aber versäumt, sie zu warnen und vor ihm zu schützen.

Ok, weil jemand, der vor knapp 30 etwas wusste, etwas nicht gemacht hat – und es gibt sehr wenig Verbrechen, deren Anzeige vorgeschrieben ist – müssen jetzt Firmen, bei denen diese Jemande angestellt waren, verklagt werden. Auch, wenn die Jemande da vllt. gar nicht mehr arbeiten. Gibt es oder gab es damals ein Gesetz, dass entsprechende Mitarbeiter von Disney, Miramax oder CAA verpflichtet hätte, etwas zu unternehmen? Wenn ja, warum verklagt man die betreffenden nicht selbst? Wenn nicht, wie kann man dann überhaupt jemanden verklagen? (Kann sein, dass das geht, aber dann fehlt die Erklärung dafür.)

Dazu müssten auch jene, die Fehlverhalten ermöglichen, zur Rechenschaft gezogen werden. In ihrer Klage verlangt die Schauspielerin Schadenersatz in nicht genannter Höhe.

Sie könnte auch die Staatsanwaltschaft NY verklagen, weil wegen deren Kompetenzmängel Weinstein fast freikäme…

Das kommt mir wieder SEHR nach Aktivismus statt Justiz vor.

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