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Warum viele Frauen die Beziehungen mit hetero-Männern leid sind

Weil die Beziehungen mit homosexuellen Männern in JEDER Hinsicht besser sind – mehr Gleichberechtigung, mehr Gleichstellung, mehr LGBTQ+-Repräsentation und angeblich auch viel mehr und besseren Sex. Daher auch die Redensart: „Die besten Männer sind schwul oder vergeben.“ Meine Ergänzung: „Die allerbesten Männer sind schwul UND vergeben.“ Aber, leider-leider, aus frauenfeindlicher Diskriminierung weigern sich Schwule, Frauen anders als als „beste Freundin“ oder „wie eine Schwester“ zu lieben. Die Gesellschaft mit ihren Winkelzügen und Fußfallen ist mal wieder richtig gemein.

Die ungerechte Arbeitsteilung in vielen Partnerschaften macht Frauen zu schaffen.

Nach Stunden oder nach Einkommen ungerecht?

Sie haben die Männer leid, die sich zu wenig beteiligen und auch emotional nur wenig beitragen.

Schon mal nachgedacht, dass es nicht an den Schwulen liegt, dass Hetero-Beziehungen so schlecht sind? Schade, dass sexuelle Orientierung keine Entscheidung ist.

Kommt jetzt die große Zeit der Trennungen?

Scheidungsrate ist schon seit längerem stabil hoch.

Sie habe sich so frei gefühlt, und auch für ihre Kinder sei die Trennung von ihrem Mann das Allerbeste gewesen, schreibt eine Frau in einer Facebook-Gruppe, in der sich Mütter austauschen. „Kein Gefühl mehr von Wut oder Traurigkeit, weil dein Partner dir weniger hilft, dich nicht als Frau sieht, seine Ruhe braucht.“

Okay, ein Zitat sagt nicht viel über Gründe für eine Trennung, aber statt häuslicher Gewalt, Fremdgehen oder Suchtproblemen ist es „weniger Hilfe“, „nicht als Frau sehen“ (sondern als Huhn/Katze/???) und „Ruhe brauchen“. Und das sei nicht nur schlimm für sie selbst, sondern für ihre Kinder? Okehe…

Immer wieder erzählen mir Freundinnen, dass sie unter der ungerechten Arbeitsteilung in ihren Beziehungen leiden. Es gibt Männer, die haben beim eigenen Baby keine einzige Windel gewechselt und „können“ die Kinder nicht ins Bett bringen.

Es gibt auch Frauen, die keine Glühlampe auswechseln „können“. Ich verstehe den Kritikpunkt ja schon, aber würde man eine Facebookgruppe gut finden, worin Männer nicht nur über die Unzulänglichkeiten ihrer Frauen in Bezug auf Glühlampen, Autos und sonstige Klischeethemen herziehen, sondern sich auch gegenseitig versichern, dass das Scheidungsgründe wären. „Für die Kinder war es auch das beste!“

Und selbst wenn viele die Arbeit daheim als gerecht aufgeteilt empfinden, in Wahrheit ist sie es meist doch nicht.

Ja, was wäre mit einer FB-Gruppe: „Meine Ex verdiente halb so viel wie ich, weil sie Teilzeit arbeitete. Ich hatte sie so oft ermutigt, Vollzeit zu arbeiten, aber „angeblich“ ging das nicht. Nachdem ich eine Stellenanzeige ihres Arbeitgebers für eine Vollzeitkraft in genau Ihrem Tätigkeitsbereich fand, und sie immer noch nicht wollte, ließ ich mich scheiden. Stellt sich heraus, sie kann ja doch Vollzeit.“?

Wer kennt die Schuhgrößen der Kinder, kauft die Matschhosen oder flicht die Haare?

Ich kenne meine eigene Schuhgröße nicht, ich kaufe Hosen nicht mal für mich selbst (jaa, ich geh bald wieder), und ich bin so selten beim Friseur, dass meine Friseurin vorher-nachher-Bilder bei FB einstellt (nur von hinten), damit man mal sieht, wie hart sie arbeitet. Klappern gehört zum Handwerk!

Obwohl das Bewusstsein zu Care-Arbeit und Mental Load in den letzten Jahren gestiegen ist, leisten Männer immer noch rund zwei Stunden weniger unbezahlte Arbeit pro Tag als Frauen.

Und wieviel bezahlte Stunden mehr?

Selbst wenn eine Frau und ein Mann in ihrem Job gleich viel arbeiten, ändert sich an dieser Verteilung nichts.

Ok, DAS ist ein Argument. Für die, für die das zutrifft.

Vielen Frauen scheint es nun zu reichen, sie ziehen die Reißleine, sind lieber allein, selbst wenn es Kinder gibt.

Was zwangsläufig dazu führen wird, dass sich ihre Care-Arbeit UND Werktätigkeit reduzieren wird, weil… Ne, das ist doch sinnlos!

Pfeifen die Frauen jetzt auf die Männer? Und haben sie zu Recht das Gefühl, jeder Mann sei nur ein Kompromiss?

Jede Beziehung besteht aus Kompromissen. Wohnort, Urlaub, Arbeitsteilung, Essen, Trinken, Ordnung. Dass zwei Menschen in absolut jedem Punkt einer Meinung wären, halte ich selbst bei den kitschigsten aller Liebespaaren für illusorisch.

Ein Anruf bei Susanne Pointner. Laut der Paartherapeutin gehen Trennungen heute tatsächlich viel öfter von Frauen aus

Früher waren Männer eben anspruchsvoller.

es sei eine Art Befreiungsschlag.

Weil die Kompromissbereitschaft nur bei Männern gesunken ist.

Die deutsche Soziologin Elisabeth Beck-Gernsheim nennt das Verhandeln von Aufgaben eine „Gipfelkonferenz en miniature“, die jetzt stattfinde.

Dann ist das keine Gipfelkonferenz mehr. Ok, soll wohl eine Metapher sein, sie passt aber trotzdem nicht.

Laut Pointner sei das eine Chance, aber auch wahnsinnig anstrengend. Denn Frauen würden die Frustration vieler Generationen am Buckel tragen.

Wie soll das funktionieren, mathematisch gesehen? Auch diese Metapher passt nicht.

Auch wenn die große Veränderung natürlich auch in den eigenen vier Wänden ausgetragen würde, sei es aber wichtig, zwischen dem strukturellen Kampf gegen das Patriarchat und der individuellen Paarbeziehung zu unterscheiden

Ach, Quatsch – das Private ist politisch!

Laut dem deutschen Väterreport findet es nur ein Drittel der befragten Männer im Alltag sinnvoll, tatsächlich eine faire Arbeitsteilung zu praktizieren, sagt mir die deutsche Autorin Patricia Cammarata am Telefon, die in ihrem neuen Buch Musterbruch über Gleichberechtigung schreibt.

Link? Fragenstellung? Methodik zur Gewährleistung einer repräsentativen Umfrage? Die üblichen Fragen werden wie üblich nicht beantwortet.

Hinzu kommen sehr lange gewachsene und unbewusste Rollenbilder, die trotz allem in den Köpfen sitzen.

Trotz was jetzt? Emanzipation bedeutet Freiheit. Warum überhaupt neu verhandeln, wenn das Ergebnis vorgegeben werden soll?

Frauen würden mitunter Doppelbotschaften aussenden: Einerseits wollen sie, dass die Männer sich mehr um die Kinder kümmern, andererseits gibt es ihnen unterbewusst auch Sicherheit, dass sie für die Kinder die erste Ansprechperson sind.

Auch ist die Botschaft eher selten: „Arbeite halbtags“ Was jetzt natürlich auch aus der Logik des „Toll, mehr Geld!“ resultiert, aber nunja.

Insofern, sagt Pointner, seien die Ansprüche, die Frauen heute haben, auch sehr hoch.

Es bringt also nichts, liebe männliche Leserschaft, die eigenen Ansprüche herunterzuschrauben.

Laut der Medienanalytikerin Maria Pernegger, die sich mit frauenpolitischen Themen beschäftigt, sei es eine logische gesellschaftliche Entwicklung, dass Frauen diesen Spagat jetzt nicht mehr bewerkstelligen wollen.

Ein Spagat, der durch die eigenen Ansprüche nicht unerheblich mitverursacht wird. Aber klar, wenn man merkt, dass eine Beziehung, oder Beziehungen generell, nicht ansatzweise so toll sind, wie man es gerne hätte, sollte man sich davon verabschieden.

Zur unbezahlten Care-Arbeit kommt die Erwerbstätigkeit dazu. „Eine Frau, die Geld hat und dadurch mächtig und unabhängig ist, kann jetzt sagen, dass sie nicht mehr will, und eine unglückliche Beziehung beenden.“

Eine Frau, die so viel Geld verdient, dass sie allein genug Geldverdienen UND Carearbeiten kann für sich und ihre Kinder (oder jedenfalls eines), steht in einer super Verhandlungsposition, ihre Care-Arbeit IN der Beziehung zu halbieren. Auch oder gerade, wenn das auf Ganztags-KiTa oder Reinigungskraft hinausläuft.

„Könnte ich nicht auf Frauen stehen“, sagte unlängst eine Freundin beim Mittagessen zu mir und setzte nach, mit ihren Freundinnen könne sie alles besprechen

Ja-haa. „Könnte“? Evt. gibt es eine Freundin, die genau dasselbe denkt. Gönnung einfach!

anders als bei ihrem Mann, der beim Thema Feminismus sofort die Ohren zuklappe.

These: ihren Freundinnen gibt sie nie die Schuld an allem, was ihr nicht gefällt. Ihm schon.

Viele Frauen wünschen sich Partner, die ebenso kämpferisch wie sie selbst für Gleichberechtigung einstehen.

Das mag ja sein, aber passiv-aggressive Klagen, dass man nicht als Frau gesehen wird, ist nicht sooo super kämpferisch.

„Doch wenn ich mit dem Thema ankomme, fühlt er sich sofort persönlich angegriffen“

Die Privatperson ist Politiker. Und daher automatisch mit schuld.

Als er ein Stelleninserat entdeckt habe, in dem Frauen bevorzugt eingestellt wurden, seien in einem Streit die Wogen hochgegangen. Das sei keine Gleichberechtigung, sagte er.

Mal was anderes – was verdient man denn da so? Ist vllt das richtige für seine Frau.

Sie hielt dagegen, dass hunderte Jahre Menschheitsgeschichte davon auch keine Spur gewesen sei.

Damit der männliche Arbeitslose von heute für Dinge bestraft werden kann, die lange passierten, bevor er wahlberechtigt wurde, oder sonstwer.

Viele Männer würden sich vom Feminismus bedroht fühlen, weil sie um ihre Männlichkeit fürchten, wenn sie nicht mehr allein der Versorger der Familie sind

Sagt die Freundin? Ja, manche machen sich also Sorgen, dass sich seine Frau scheiden lässt, wenn er nicht mehr genug Geld verdient. In Wahrheit lassen sich ihre Frauen scheiden, weil sie nicht genug Geschirr spülen. Männer sind leider oft sehr merkresistent.

„Jede fünfte Frau ist von Gewalt betroffen, das zeigt, dass es eine hohe Anzahl an Männern gibt, die sich bedroht fühlen und Probleme mit dem Feminismus haben.“

Mehr als jeder fünfte Mann ist von Gewalt betroffen, das zeigt, dass sich Männer erstmal um sich selbst kümmern sollten.

In Die Chefredaktion hat eine junge Journalistin anonym berichtet, wie sie Männer aller politischen Lager gedatet hat und „alle waren gleich schlimm“, wie sie schreibt.

Woher weiß man denn, dass das eine Frau ist?

Den meisten Männern, auch jenen, die sich selbst als links bezeichnen, wäre es ganz recht, „wenn wir traditionelle Geschlechterrollen nie hinterfragt hätten“.

Ihr hinterfragt ja nur, was Euch stört, nicht, was Euch nutzt.

Konnte es wirklich sein, dass dieser Mann, der Vater meiner Kinder, die wichtigsten, grundlegenden zwischenmenschlichen Basics einfach nicht hinbekam?

Und trotzdem hatte er mindestens zweimal Sex. Da sieht man mal, wie überbewertet diese Basics einfach sind.

Ermutigen, Danke sagen, loben, nachfragen, trösten, um Hilfe bitten, sich entschuldigen, war dazu einfach nicht fähig?

Keine Ahnung – warum hat sie ihn geheiratet? Nebenbei, heute bin ich beruflich gelobt worden. Ich habe das meiner Mutter gesagt, dass sie das in ihren Kalender eintragen soll. Hat sie auch gemacht. Wenn man meine Mutter kennt und weiß, wie oft sie mich so lobt… ich sag mal so – bei Lob rechne ich eher, dass mich jemand manipulieren will, als bei allem anderen.

Laut Paartherapeutin Pointner können Frauen die emotionale Arbeit oft besser leisten und sind aus der Tradition heraus in der Kommunikation sehr schnell und wendig.

Trotzdem bestehen sie aus Gründen der Gleichberechtigung darauf, dass die emotional verkrüppelten Idioten, in die sie sich ungeschickterweise mal verliebten, 50% einer Arbeit machen, für die sie selbst doch als einzige qualifiziert sind.

Männer würden das meist als Rütteln wahrnehmen.

Eher als Schikane – man bekommt eine Aufgabe und gleichzeitig gesagt, dass man sie nicht erfüllen kann.

„Und wenn man jemanden rüttelt, der sich bedroht fühlt, erstarrt dieser Mensch. Das wirkt dann gleichgültig, ist aber in Wahrheit ein Schutzmechanismus – wie es viel reden auch sein kann.“

Oder halt das. Gegentest – wie sähe eigentlich diese „Wertschätzung“ aus, von der man so viel hört oder liest?

Cammarata ergänzt, dass es bei Männern gar nicht am Unwillen liegt, sondern an mangelnden Fähigkeiten:

Ach – das ist natürlich keine Entschuldigung, sondern ein zusätzlicher Vorwurf.

Viele Buben würden gar nicht lernen, ihre Gefühle zu managen, in der Regel seien dann später die Partnerinnen für den emotionalen Haushalt der Männer zuständig.

Wie „managen“ Frauen ihre Gefühle? Terminkalender? Verlaufsdiagramm? Horoskope? Oder, wenn das wieder nur eine Metapher sein soll – das ist das Vorurteil, dass Frauen Männer zu besseren, oder überhaupt guten, Menschen machen würden. Männer, die nicht genug Sex bekommen, werden pädophil oder so.

Hier gebe es ein „riesiges Kompetenzloch und fehlende emotionale Reife“.

Wie kriegen das eigentlich Schwule gemanagt?

Dazu zählt auch, dass viele Männer keine Beziehungsarbeit leisten. In den meisten Partnerschaften, die ich kenne, kümmern sich die Frauen auch noch darum: Zeit zu zweit oder Paartherapie.

Ab wie viel Beziehungsarbeit lohnt sich so eine Beziehung eigentlich nicht mehr? Ich frage nur aus intellektueller Neugierde.

In der Recherche für ihr aktuelles Buch, erzählt mir Cammarata, hätte sie herausgefunden, dass viele Männer erst bereit sind, sich fürsorglich um die eigenen Kinder zu kümmern, wenn sie auch in der Partnerschaft zufrieden sind.

Was heißt genau „zufrieden“? Und wie hat sie das recherchiert? Umfrage? Statistik? Was?

„Das legt die Verantwortung für die Beziehungsqualität komplett in die Hände der Frauen. Ist man ohnehin schon überlastet, ist das natürlich eine harte Botschaft und ein riesiger Frustmoment.“

Vom jetzt recht plausiblen Kritikpunkt, dass Männer schon mit einer Beziehung „zufrieden“, oder, besser noch, glücklich sein sollten, bevor sie Kinder bekommen, abgesehen – wenn die Beziehungsqualität harte Arbeit ist, nicht einfach „Arbeit“, weil man was tun muss und nicht einfach in derselben Wohnung leben will, sondern harte Arbeit, mit Frustpotential, warum? Ja, es geht darum, dass Frauen die Nase voll haben, aber wenn Beziehungsarbeit typischerweise so hart und frustrierend ist, welchen Sinn haben Beziehungen denn dann überhaupt?

Was könnte für Frauen also der Ausweg aus dieser Misere sein? Sicher fühle sich die Beziehung mit den Freundinnen leichter an

Single-Dasein spart noch mehr Probleme.

Doch die müsse man nicht jeden Tag unausgeschlafen in der Früh ertragen.

Oder umgekehrt.

„Es ist gut, dass romantische Beziehungen nicht mehr so auf den Mann fixiert sind.“

Weil DER Mann auch noch anderes zu tun hat.

Cammarata plädiert für solidarische Netzwerke unter Frauen.

Hat nichts mit Liebe, Sex und Zärtlichkeit zu tun, sondern mit besseren Methoden, an Jobs zu kommen. Wichtiger Unterschied!

Im Patriarchat, sagt sie, sei uns beigebracht worden, uns zu vereinzeln, als Konkurrenz zu sehen und alle Energie darauf zu verwenden, einen männlichen Partner zu finden.

Ja, aber das ist eigentlich dasselbe, was auch Männern im Patriarchat beigebracht wird, nur dass Männer natürlich eine Partnerin finden sollen. Also insofern echt-symmetrische Gleichberechtigung an der Stelle.

Für die eine oder andere Frau sei es aber womöglich wirklich an der Zeit, sich zu trennen – vor allem, wenn so viele Männer kaum an einer Beziehung auf Augenhöher interessiert sind.

„Meine Augen sind höher!“ – „Ja, da gucke ich doch hin!“ – „Noch höher!“

 „Was ist schlecht daran, wenn man allein glücklich ist, Zeit für Hobbys hat, vielleicht in der Nachbarschaft sozial vernetzt ist oder ein Ehrenamt ausübt, das einen mit Sinn erfüllt?“

MGTOW, anyone? Mit Nachbarschaft und Ehrenamt muss man sich ja niiieeee auseinandersetzen. Schlimmer als ein Mann, der eine als Huhn sieht und seine Ruhe will, kann das ja auch nicht sein. Hurra.

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