Glockenkurve

Via Arne.

Um es kurz zu machen, es gibt mehr männliche Genies als weibliche, es gibt mehr männliche Idioten als weibliche, im Schnitt liegt der IQ bei beiden Geschlechtern bei 100 (rein von der Definition her bei GENAU 100, aber unterschiedliche Messverfahren, bla blub, ist im folgenden egal…).

Erstens: das ist halt der Grund, warum man nicht die Gruppe ist, zu der man gehört; nur, weil der Durchschnitts-IQ, oder das Durchschnittseinkommen, oder die Durchschnittspunktzahl bei den Bundesjugendspielen bei einer Gruppe, zu der DU, liebe Leserschaft, gehörst, den Wert x hat, hast DU, liebes mitlesende Individuum, nicht diesen Wert.

Zweitens: dass Frauen grundsätzlich nicht zu „Spitzenleistungen“ fähig seien, ist schon deshalb falsch, weil es auch bei Frauen keine „Obergrenze“ gibt. Ebenso sind auch Tätigkeiten, die stark IQ-abhängig sind, trainierbar. Drittens, dass die Männer in Spitzenpositionen unbedingt die mit den höchsten IQ-Werten seien, halte ich auch für semi-plausibel, denn…

Drittens: Spitzenpositionen sind fast nie alleine durch Spitzenleistungen erreicht, oder auch nur hauptsächlich durch Spitzenleistungen, insofern stimmte die Schlussfolgerung selbst dann nicht, wenn Männer wirklich einen höheren Durchschnitts-IQ hätten.

Mal ein völlig IQ-unabhängiges Beispiel; niemand ist hoffentlich beleidigt, wenn ich behaupte, dass im Fußball andere Qualitäten viel wichtiger sind. Man muss natürlich sportlich sein, man muss eine gewisse Feinmotorik besitzen, insbesondere in den Beinen, Teamfähigkeit ist wichtig, und fürs Große Ganze auch sowas wie taktisches Verständnis. Jetzt gibt es viele Profi-Spieler, die nach ihrer Karriere als Trainer arbeiten oder Manager, aber um ein guter Trainer oder Manager zu sein, muss man nicht der allerbeste Fußballer gewesen sein. Speziell als Manager könnte man mit Fußball aktiv nie was zu tun gehabt haben, und eine Mannschaft trotzdem genausogut oder schlecht managen wie ein langjähriger Spieler, fürs Training ist es aber natürlich hilfreich, wenn man die andere Seite auch kennt. Aber auch hier ist eine möglichst hohe Intelligenz, oder auch – was nicht deckungsgleich ist – ein hoher akademischer Grad nicht entscheidend. Ein völlig durchschnittlicher Mensch, der einfach viel praktische Erfahrung mit Fußball hat und außerdem theoretisches Hintergrundwissen UND auch genug soziale Fähigkeiten wird sicher bei sonst gleichen Bedingungen ein erfolgreicherer Trainer werden als ein Schacheuropameister mit einem Doktor in Sportmedizin. Und beim Managern ist es natürlich wichtig, im Thema zu sein und die Zielgruppe irgendwie zu verstehen, aber für beides muss man trotzdem kein Genie sein. (Es könnte jetzt vllt zur Debatte stehen, ob ein „Chef“ schlauer sein muss als seine Untergebenen, aber um das Fass geschlossen zu halten: ein mittlerer IQ für einen Trainer oder Manager, die sich vom „Klassenclown“ nicht provozieren lassen und den „Trottel vom Dienst“ nicht herablassend behandeln, ist absolut ausreichend.)

Frei nach Sokrates: nachdem ich jetzt hergeleitet habe, dass man für Spitzenpositionen im Profifußball weder ein besserer Fußballer (gewesen) sein muss als „alle anderen“, noch eine besondere Intelligenz mitbringen muss oder etwas, wofür eine besondere Intelligenz sehr nützlich wäre, kann ich zeigen, dass die Qualitäten, die man braucht, bei beiden Geschlechtern gleich häufig vorhanden sind; insbesondere die komischen Reibereien und Rivalitäten im Profifußball kriegen Frauen genausogut hin.

Wenn es im Männerfußball so wenig Trainerinnen und Managerinnen gibt, kann man das gerne trotzdem auf Sexismus zurückführen, die Sache ist aber die, dass Leute in Spitzenpositionen keine Genies oder „Top-Performer“ sein müssen, dass Genialität bei Führungskräften auch im Wege stehen kann – es sei denn, man ist ein Genie in Menschenführung – und dass es außerdem deutliche mehr Leute, emwede, in Führungspositionen gibt als Genies.

Insofern ist die Schlussfolgerung „Viel weniger weibliche als männliche Genies bedeuten weniger weibliche Spitzenkräfte“ falsch, und deshalb angreifbar und anzugreifen.

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