Und außerdem, in der Schweiz

Gleichberechtigung!

Die Schweizerinnen und Schweizer haben Hochrechnungen zufolge mit knapper Mehrheit für eine umstrittene Rentenreform gestimmt. In einer Volksabstimmung am Sonntag votierten 51 Prozent dafür, das Renteneintrittsalter für Frauen von 64 auf 65 Jahre zu erhöhen

Und das, obwohl es bestimmt mehr weibliche als männliche Wahlberechtigte in der Schweiz gibt. Jedenfalls, seitdem sie das Frauenwahlrecht eingeführt hat. Jedenfalls hat es wenigstens ein paar Schweizerinnen gegeben, die dafür waren.

Abgelehnt haben die Wählerinnen und Wähler hingegen strengere Tierschutzmaßnahmen, die ebenfalls zur Abstimmung standen.

Gleichberechtigung wichtiger als Tierschutz! Prioritäten! Yäy, Schweiz!!!

Befürworter der Reform betonten, angesichts der wirtschaftlichen und demografischen Situation sei es nicht unvernünftig, von Frauen zu verlangen, länger zu arbeiten.

Man könnte – theoretisch – auch das Renteneintrittsalter von Männern senken. Auch wegen der demografischen Situation. Aber hey!

Linke Parteien und Gewerkschaften kritisierten die Pläne hingegen als Reform »auf dem Rücken der Frauen« und erzwangen ein Referendum.

Angenommen, man hätte das Eintrittalter von Männern gesenkt – wäre das auch auf dem „Rücken der Frauen“? Die Idee, dass Männern ihre Arbeit Spaß mache, ist ja ganz nett, aber leider unrealistisch…

Auch bei Frauen stieß das Vorhaben auf Widerstand.

Ist ja klar – wer später stirbt, will wenigstens früher in Rente gehen. Warum wird DAS nicht bei Ringe der Macht thematisiert? Ok, kommt vllt. noch.

Die Gegner argumentierten, dass es ein deutliches Lohngefälle zwischen Frauen und Männern in der Schweiz gebe, wodurch Frauen weitaus geringere Renten erhielten als Männer.

Das ist jetzt ein individuelles Problem. Genausogut könnte man auch argumentieren, dass Menschen mit hohen Einkommen eher in Rente gehen müssten, damit die nicht so viel Rente kriegen.

Es sei ungerecht, das Rentenalter zu erhöhen, ohne diese Probleme vorher anzugehen.

Vermutlich gibt es auch in der Schweiz kein Gesetz, das Frauen dazu zwingt, in schlechter bezahlten Berufen zu arbeiten, oder eine schlechtere Bezahlung bei gleicher Arbeit zu akzeptieren. Ergo ist das kein Problem, das durch Gesetzesänderung lösbar wäre. Demzufolge kann es der Gesetzgeber nicht ändern.

Die Ungerechtigkeit, dass Frauen länger leben, wird ja auch nicht per Gesetz gelöst.

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