Nemo!

Weder das Lied von Nightwish – oh, how I wish for soothing rain – noch der Fisch aus dem Film mit dem cissexuellen Vater. Oder das Kolonialismus-Opfer mit der Nautilus. Nein.

Geht so das Ende der Geschlechter?

Nein.

Nemo identifiziert sich weder als Mann noch als Frau, sondern als nonbinäre Person.

Bei Clownsfischen ist das übrigens genau umgekehrt wie bei Lippfischen. Ich bin mir sicher, die halten sich gegenseitig für Freaks.

Bestimmend sei das Gefühl gewesen, im eigenen Körper nicht zu Hause zu sein. Weder die ursprünglich männliche noch eine weibliche Zuschreibung hätten gepasst.

Tja.

Der Staat müsse Menschen in einer solchen Lage schützen, meint Nemo.

Soweit ich weiß, ist Mord, Totschlag, Körperverletzung und Scheckbetrug auch dann illegal, wenn sich das Opfer weder als männlich noch als weiblich sieht.

Nach dem Triumph mit dem Lied The Code sei daher ein Gespräch mit dem Schweizer Justizminister Beat Jans angesagt, um diesem nahezulegen, auch in der Eidgenossenschaft alternative Geschlechtsbezeichnungen einzuführen.

Der Justizminister darf das im Alleingang entscheiden?

Gegen dieses Begehr formierte sich rasch Widerstand. In der renommierten Neuen Zürcher Zeitung erteilte die Journalistin Christine Neuhaus den Plänen in einem Kommentar eine Absage.

Achso, er muss erst Frau Neuhaus um Erlaubnis bitten. Gut zu wissen, wie das läuft.

Die Schweizer Rechtsordnung beruhe auf dem Mann-Frau-Geschlechtsmodell, sei also binär, schreibt sie.

Die Grammatik basiert auf drei Genera. Eines davon für Dinge. Geschlechtsbezeichnungen nutzen nix.

Der Aufwand das zu ändern, wäre enorm – nicht zuletzt wegen des Militärdiensts und des, wie in Österreich, immer noch ungleichen Pensionsalters von Mann und Frau.

Man beachte: beide Ungleichbehandlungen gehen zum Nachteil von Männern. Die Abschaffung dieser Ungleichbehandlungen wird nicht nur nicht gefordert, sondern als Argument benutzt, für Intersexuelle keine „Sonderrechte“ zu fordern.

Daher, so Neuhaus, sei „zweifelhaft, ob die Schweizer Gesellschaft für ein drittes Geschlecht bereit wäre“.

Sie meint: „…ob Schweizer Frauen bereit wären, ihre Privilegien abzugeben.“

Echte Gleichbehandlung für alle sei vielmehr nur durch eine „radikalliberale Lösung“ möglich: „die Abschaffung aller Geschlechter“.

Die Abschaffung von geschlechtsspezifischen Privilegien.

Eine Vorstellung, die wohl viele Bürgerinnen und Bürger mit Anarchie und Chaos in Verbindung bringen und daher strikt ablehnen,

Wenn Frauen eingezogen werden und länger arbeiten müssen, ist das eben Chaos und Anarchie!

Doch die NZZ-Journalistin schüttet hier das Kind mit dem Bade aus …: Nicht die Geschlechterordnung an sich ist in Gefahr, wenn sich ein Land aufmacht, um Menschen, für die die traditionellen Mann-Frau-Kategorien zu eng sind, eine juristische Existenz zu ermöglichen.

Die „juristische Existenz“ von Nemo war wohl zu keinem Zeitpunkt in Gefahr, oder? Er hat sich auch nicht strafbar gemacht, bzw., wird nicht von den Bütteln der eidgenössischen Obrigkeit aus dem Verkehr gezogen. Das einzige „Problem“ an der Sache ist, dass man jetzt nicht weiß, wann soe in Rente darf. Nagut…

Sie wird vielmehr erweitert.

Männer sterben in der Schlacht, Frauen im Kindbett, Non-Binären passiert was anderes schlimmes zum Ausgleich??

Doch vielen ist nicht geheuer, dass es hierzulande außer Frauen und Männern noch andere behördlich bestätigte Geschlechtszugehörigkeiten gibt. Sie erachten den Aufwand als übertrieben.

Na, so groß ist der Aufwand nicht. Aber wie gesagt, wenn man Frauen staatlicherseits so behandelte wie Männer, wäre es einfach albern.

Doch heute kommt die Behauptung hinzu, man müsse die „echten Frauen“, also die Cis-Frauen, beschützen. Transfrauen gäben sich nur als weiblich aus, um in Frauenräume wie Saunen oder Toiletten einzudringen und Frauen sexuelle Gewalt antun.

DAS hat jetzt nichts mit Non-Binären zu tun. Non-Binäre müssen auf die Unisex-Toiletten. Und zwar als einzige, wegen Symmetrie!

Manche Feministinnen meinen gar, hinter Nonbinarität oder Transgeschlechtlichkeit stecke in Wahrheit Frauenhass.

Nein. Bzw., wenn das Argument ist: „Eine allgemeine Wehrpflicht nur für Männer würde durch einen dritten Geschlechtseintrag hintertrieben!“, dann kann ich mir nur ein Geschlecht vorstellen, welches hier das Sexismusopfer ist.

Künftig wäre es dann nicht mehr möglich, Diskriminierung von Frauen sichtbar zu machen.

Die muss man jetzt schon mit der Lupe suchen. Wie soll das erst werden?

Dem halten andere Feministinnen allerdings entgegen, dass nicht die Biologie die Grundlage von Frauenunterdrückung sei, sondern Zuschreibungen und Bewertungen des Weiblichen.

Selbst wenn – IHR habt ja nur Angst, dass Ihr zum Wehrdienst müsstet.

Unter klischeehaften Genderkategorien litten heterosexuelle Frauen, lesbische Frauen, Transfrauen- und Transmänner oder nonbinäre Menschen, schwule Männer gleichermaßen.

Süß ist es und ehrenvoll, fürs Vaterland zu sterben. Aber es geht mehr um Quotenplätze. Wie den für Tessa Ganserer.

„Frauenquotenplätze“ seien für alle Frauen da. Also für alle, die sich „selbst so definieren“.

Tja. Den recht offensichtlichen Logikbug kaschieren sie, indem Ganserer so richtig schlimme Klamotten trägt.

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