Ja, jetzt denken alle, klassischer Showdown – Weißer Mann vs. Frau Schwarzer – aber das Argument möchte ich gerne zerpflücken.
- „Wir“ reden oder „verhandeln“ mit den Taliban, aber so richtig viel bringt das nichts, insofern ist verhandeln etwas zu viel gesagt.
- Die Taliban führen (derzeit) keinen Krieg. Sie besitzen auch keine Atombomben oder auch nur genug Panzer oder Luftwaffe, um eines der zahlreichen, besser bewaffneten Nachbarländer (Pakistan, Iran, Turkmenistan, Usbekistan, Tadschikistan und Chinesistan) ernsthaft zu bedrohen.
- Ob man Putin jetzt für weniger „schrecklich“ hält als die Taliban, ist vllt. auch Geschmackssache, aber er ist definitiv bedrohlicher.
- Im Afghanistan-Krieg habe ich nie von ernsthaften Verhandlungen gehört.
- Im Vergleich der militärischen Kräfte waren die Taliban aber eher die Ukraine und der Westen Russland. Da die Taliban auch ohne Verhandlungen den Krieg gewannen, ist das eigentlich ein Argument gegen Verhandlungen. Falls einer sagt, die hätten nicht gewonnen, sondern der Westen ist einfach abgezogen – wen schert’s? Sieger ist, wessen militärischen Ziele erreicht wurden, und wessen militärisches Ziel war es wohl, dass die Taliban jetzt Afghanistan beherrschen?
- Insofern muss man nicht immer mit seinem Feind verhandeln; klar heißt das nicht, wenn man es doch macht, dass man dem Feind damit zwangsläufig helfen will, aber man kann das zumindest so machen, dass man sich selbst nicht schadet. Verhandlungen und Waffenlieferungen schließen einander nicht aus.
- Wer ist nebenbei „man“ in „wenn man bedroht ist“? Die Ukrainer sind nicht bedroht, sondern werden tatsächlich angegriffen. „Wir“ sind (noch) nicht bedroht. Also, wer?
- Dass „man“ – also meinetwegen Schwarzer und andere verhandlungsbereite Menschen aus Mitteleuropa – versuchen will, das Grauen zu stoppen, ist jetzt erst mal keine schlechte Idee, aber was wäre eigentlich die Verhandlungsmasse? Womit zeigt der Feind seine Verhandlungsbereitschaft an? Wer genau sind genau die Verhandlungspartner? Die Taliban hatten sich, iirc, als Vermittler angeboten.
Und alles mit dem Hintergedanken, dass Schwarzer das bei Russland gut findet…
Darf man in einem „Schwarzer Wagenknecht“-Fall als Weißer überhaupt Kritik üben oder ist das rassistisch und verherrlicht Knechtschaft und Sklaverei? Kann das mal 1 Gender-Professor in das rechte Licht rücken? Ich bin mir sicher, die haben Ahnung davon, alles mögliche ins Rechte Licht zu rücken.
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Stimmt – warum heißt die nicht Wagenmagd?
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PS: Wie sagte Teddy Roosvelt so schön sinngemäß? „Speak softly and carry your Big Stick of Diplomacy +4 in your main weapon slot“. Andererseits weiß man ja nie, wann da einer mit „Summon Bigger Stick“ um die Ecke kommt…
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