Nein! Doch! Ou!

Die Standard schreibt mal wieder: Nein! Doch! Ou!

Frausein ist keine politische Haltung

Nein! Doch! Ou!

Johanna Mikl-Leitner nutzt das Argument „Frau“ im Wahlkampf

Nein! Doch! Ou!

und stellt sich in eine Reihe mit den sozialdemokratischen Regierungschefinnen Sanna Marin und Mette Frederiksen

Nein! Doch! Ou!

Wir müssen über noch ein Plakat für den Niederösterreich-Landtagswahlkampf sprechen.

Nein! Doch! Ou!

Ratlos lässt Passant:innen und Zeitungsleser:innen in Wien, die ebenfalls in den Genuss des NÖ-Wahlkampfes kommen, aber auch dieses Sujet zurück:

Nein! Doch! Ou!

„Was haben Dänemark, Finnland und Niederösterreich gemeinsam? Eine Frau an der Spitze.“

Neuseeland ja nicht mehr.

Das gibt zu denken: Ist Niederösterreich inzwischen ein eigener Staat?

Heute Niederösterreich, und morgen die ganze Welt!

So ganz exakt wollte man bei dem Vergleich sicher auch nicht sein,

Wenn man andere Bundesländer zum Vergleich braucht, böte sich ja Berlin an. Andererseits – wie soll ich es formulieren – will man mit Berlin verglichen werden?

denn es soll offenbar um etwas anderes gehen: um Frauen an der Spitze.

Nein! Doch! Ou!

Doch was soll das für die Politik eines Landes, oder besser: eines Bundeslandes, heißen?

Gleichberechtigung, Emanzipation und Chancengleichheit? Nur so als Vermutung.

Nun, die Frage ist schnell beantwortet: Nichts.

Nene, die Frage war: „Was soll es bedeuten?“ und nicht: „Was bedeutet es?“

Es ist erstaunlich, dass insbesondere in der Politik Frausein noch immer als so etwas wie ein moralischer Garant herhalten muss, wenn man es gerade braucht.

Also ist Parität doch nicht so toll, wie alle sagen? Na, das dachte ich mir schon.

Dabei müssten wir nur ins benachbarte Italien schauen, wo Giorgia Meloni im Oktober 2022 Ministerpräsidentin wurde

Nein! Doch! Ou!

Mit rechtsradikalen Frauen möchte man sich also wohl nicht allein aufgrund von Geschlecht in eine Reihe stellen.

Nein! Doch! Ou!

„Eine Frau an der Spitze“ ist ein Satz ohne jeglichen politischen Inhalt.

Nein! Doch! Ou!

Allerdings gibt es die Position, dass Repräsentation zentral für mehr Gleichstellung ist.

Nein! Doch! Ou!

Wenn diese Frauen allerdings dieselbe Politik wie die meisten Männer in Machtpositionen machen, dann werden alle anderen abseits dieser Spitzen nichts von dieser Form der Schmalspurdiversität haben.

Es ist nicht so, dass alle Männer dieselbe Politik machen, insofern können „Frauen“ gar nicht dieselbe Politik machen. Aber ja, die Erwartungshaltung, dass Frauen eine Politik „für Frauen“ machen, ist ungefähr so realistisch wie die, dass Männer eine Politik „für Männer“ machen.

Dabei kann der Blick auf Programme von Parteien rasch Klarheit schaffen.

Nein! Doch! Ou!

dass nun Kinder bereits mit zwei Jahren in die niederösterreichischen Kindergärten kommen können, bisher ging das erst mit zweieinhalb.

Tja, liebe Kinder, haltet Ihr Paritätsgesetze immer noch für eine Tolle Idee???

Das war’s aber dann schon mit konkreten Verbesserungen, die konkret vor allem Frauen betreffen.

Nein! Doch! Ou!

Trotzdem ist im Programm kühn von Niederösterreich als „Mutterland moderner Familienpolitik “ die Rede.

„Vaterland“ ginge ja mal gar nicht! Sonst machen die demnächst einen Mann zum Familienminister. Einen MANN!!!

Sicher, Familienpolitik ist nicht gleich Frauenpolitik.

Echt nicht?

Auch unter diesem Punkt – „Frauen und Gleichberechtigung“ – wird geklotzt und Niederösterreich als „Vorreiter der Frauenpolitik“ bezeichnet.

Nein! Doch! Ou!

Weil Niederösterreich eine Landeshauptfrau hat.

Nein! Doch! Ou!

Wobei – die Existenz einer Hauptfrau impliziert die Existenz von mindestens einer Nebenfrau, das hieße, Niederösterreich beginge Bigamie. Mit so einer sexistischen Bezeichnung kann das ja schon nichts werden.

Ein Gedanke zu “Nein! Doch! Ou!

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