Die hier.
Wie auch hier schon angerissen, sind das Weirdas. Ich weiß, dass viele den Film überhaupt nicht leiden können, aber ich finde ihn vllt. nicht super, aber in mehrfacher Hinsicht mindestens ok. Klar begann da schon die Unsitte, Kritik an Action-Filmen mit weiblichen Hauptrollen als „frauenfeindlich“ abzubügeln, aber die Probleme, die ich mit dem Film habe, haben nichts mit dem Geschlecht der Hauptpersonen zu tun. Selbst die Probleme, die ich mit den Hauptfiguren selbst habe, haben nichts damit zu tun. Insofern betrachte ich meine Kritik nicht als „frauenfeindlich“.
Der Vorteil, den Ghostbusters von 2016 gegenüber vielen anderen Filmen hat, ist der, dass die Figuren tatsächlich Schwächen haben und Schrullen, vergleichbar mit ihren Vorgängern, und dass da offenbar gar nicht erst versucht wurde, ihnen diesen Nimbus der Unbesiegbarkeit zu vermitteln.
Weiterhin sind ihre Gegner zwar Männer, unter anderen solche, die nicht an Geister als solche und damit erst Recht nicht an Geisterjagden glauben, aber – da das in einem ansonsten modernen und mundänen Szenario spielt – haben die auch keinen Grund dazu. Im Unterschied zu den Elben von Mittelerde, die nicht mehr an die Existenz eines unsterblichen, zauberkundigen Gestaltwandler namens „Sauron“ (er mag den Namen nicht) glauben, gegen den sie selbst gekämpft haben.
Das ist nicht ganz so haarspalterisch, wie das vllt. klingt. Ich habe sowohl für unsere Welt als auch für Mittelerde eine gewisse Erwartungshaltung, wie die Leute auf bestimmte Dinge wohl reagieren. Wenn die nicht genau so reagieren, mag ich das noch hinnehmen, bei größeren Abweichungen stört das aber meine Immersion. Irgendwen werden die Streiterinnen gegen das Übernatürliche schon finden, aber die große Mehrheit wird sie als Spinnerinnen betrachten und nicht ernst nehmen. Bis die Kacke massiv am Dampfen ist und alles eskaliert, natürlich. Was auch exakt so abläuft. Aber gerade, weil ich das „vorhersehe“, also die Probleme des Ghostbustens schon innerlich vorwegnehme, kann ich mich gut in die vier hineinversetzen und mitfiebern. (Und ja, das ist bei den Originalen auch so gewesen, also „“vorhersehen““ mit extra Gänsefüßchen.) Bei Galadriel glaubt ihr kein Elb (außer Gil-Galad, der ignoriert sie mehr), dass Sauron noch irgendwo aktiv ist und die Orks immer mehr werden, und DAS ist nicht plausibel, und deshalb nicht immersiv, und ich erkenne darin den Wunsch des Drehbuchs, per Kassandra-Plot Mitgefühl für Galadriel zu erzeugen (der bei den Ghostbusterinnen ja schon „eingebaut“ ist), ohne auch nur ein Gramm Hirnschmalz in die Frage zu investieren, warum man ihr nicht glaubten würde. Orakelsprüche und Vorahnungen sind in Mittelerde nicht unbedingt „Aberglaube“, aber die reine Aussage: „Sauron lebt“ ist eigentlich gar keine „Weißsagung“, sondern einfach wahr bis zum Beweis des Gegenteiles.
Jedenfalls scheint man aus dem eher enttäuschenden Ergebnis von Ghostbusters (2016) die falschen Schlüsse gezogen zu haben – anstatt bessere Filme um Frauenfiguren zu drehen, mit denen man gut mitfiebern kann, drehen die lieber die Werte auf der Perfektionsskala höher.