Irgendwie verstehe ich die kaufmännische Sinnhaftigkeit der Gesamtmaßnahme nicht. Also ja, statt Twitter für 44 Mrd. € zu kaufen, hätte er auch jeden Menschen 5 Dollar nochwas schenken können, aber das meine ich nicht.
Die Idee, den „blauen Haken“ nur noch gegen eine monatliche Gebühr an verifizierte Twitterer auszugeben – jeder nur ein Haken – ist schon etwas seltsam, da häufig die beglaubigten Mitglieder nicht so viel davon haben. Die wirklich wichtigen und berühmten Leute haben eigene Webseiten, und im Zweifel wäre die Beglaubigung, dass man den Twitteraccount, der mit dieser Seite verlinkt ist, erkennen kann. Und ja, dergleichen könnte man auch fälschen, aber sehr viele nutzen Twitter nicht, um ihr Publikum überhaupt zu erreichen, sondern um einen weiteren (gratis-)Kanal dafür zu haben.
Umgekehrt sind viele auf Twitter, um zu sehen, was bspw. Stephen King so macht. Das heißt, King ist eine Attraktion, die Leute nach Twitter zieht, Leute auf Twitter sind eine Attraktion, die Werbekunden für Twitter gewinnt, und Werbekunden sind die, die Twitter finanzieren.
Dass King Musk bezahlen soll, ist jetzt also nicht etwa so, dass der Gorilla im Zoo plötzlich dem Zoodirektor Geld zahlen muss, sondern sogar mehr, als würde der Tierpfleger des Gorillas dem Direktor Geld zahlen müssen.
Zoodirektor Musk hat dem Vernehmen nach die Hälfte seiner Tierpfleger-Pfleger entlassen, weil die mit seinem neuen Finanzierungskonzept nicht harmonierten oder harmonisierten oder so.
Die Gefahr, dass Twitter untergeht, weil irgendwelche Primaten ihre Fäkalien in der Gegend umherwerfen, wie das gewisse Medien befürchten, sehe ich eigentlich weniger. Aber in so richtig guten Händen ist Twitter auch nicht.