Demzufolge soll Hollywood den Mythos des „weißen Heilands“ „lieben“, bzw. dauernd in irgendwelchen Filmen verwursten.
Neben Paul Atreides, Daenerys Sturmtochter und Jesus wären Figuren, die diesen Mythos irgendwie bedienen UND im Kino vorkommen:
- Frodo Beutlin, allerdings rettet er keine dunkelhäutigen Ureinwohner, sondern hellhäutige, die doppelt so groß sind wie er selbst, ohne eigene Superkräfte
- Harry Potter, jedenfalls, was das ganze „Auserwählter“-Klischee betrifft
- Superman, der tatsächlich buchstäblich vom Himmel kommt, übermenschliche Superkräfte hat, Normaloas rettet und als „Erlöser“ betrachtet wird, allerdings gibt es andere (Batman), die dieses Erlöser-Narrativ kontrovers (mit Gewalt) diskutieren (Martha!!!)
- John Carter vom Mars – allerdings rettet er zwar die roten Ureinwohner, aber vor anderen roten Ureinwohnern, aber mit Hilfe von grünen Ureinwohnern, von denen einige seine Verbündeten, andere seine Feinde sind. Offenbar wird auf Barsoom die Hautfarbe nicht als alleiniges Kriterium betrachtet. Weiße Ureinwohner kommen nur am Rande vor als gefährliche Intriganten. Und die schwarzen Marsmenschen sind im Film nicht aufgetreten, und werden dies mangels Fortsetzung auch nicht tun. Marsmenschen sind zwar häufig mehr oder weniger rassistisch, aber die schwarzen Marsmenschen sind zusätzlich für die Versklavung anderer Hautfarben berüchtigt. Sagen wir, er rettet Marsmenschen of Color, und belassen es dabei.
- Darth Vader. Jaaaa, ich weiß, aber Anakyn Skywalker landet nicht nur in der Wüste, sondern wird dort geboren, besteht Duelle, schwängert eine Königin/Senatorin, und will die Galaxis von der inkompetenten Regierung befreien, weil er die Schrecken der Sklaverei kennt. Am Ende dreht er ähnlich durch wie Daenerys. Obiwan ist dafür leider nicht ganz so hart wie Jon.
- Scar aus König der Löwen. Ja, es ist etwas versteckt, König der Löwen ist das berühmteste aller Shakespeare-Dramen, nämlich Hamlet, nur mit dem berühmtesten aller Shakespeare-Schurken, Richard II. als bösen Onkel, und mit Löwen! Mehr Shakespeare geht nicht!!! Jetzt spielt Hamlet zu einer Zeit, als England wohl dänische Kolonie war, aber das „weiße Erlöser“-Ding kommt erst im Schurken-Lied, als Scar den Hyänen die Befreiung von Hunger und Leid verspricht, und sich ganz offensichtlich als deren Befreier främt. Ok, jetzt ist Scar ein afrikanischer Löwe, aka selbst ein Ureinwohner, aber er ist eben einem englischen König nachempfunden.
Dass dieses Narrativ bedient wird, bedeutet eben nicht, dass es nie ironisch oder unironisch gebrochen wird. Auch Schurken können dem Klischee entsprechen. Wie kann das dann das Narrativ verbreiten?
Demzufolge soll Hollywood den Mythos des „weißen Heilands“ „lieben“, bzw. dauernd in irgendwelchen Filmen verwursten.
Die Menschen – und nicht nur Hollywood – lieben Erzählungen von Helden, die für das Gute stehen und Gutes bewirken im Kampf gegen das Böse – und sie lieben übrigens auch Geschichten von Heldinnen, wobei diese seltener sind, zugegebenermaßen. Gut gegen Böse. Die älteste Erzählung der Welt.
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