Zeit für Sexismus

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tl,dr: Sippenhaft und Gruppenschuld, Folge 4.387.373

Kein Mann ist unbeteiligt

Kein Mann ist toxisch. Manche Männer sind beteiligt, manche nicht.

Männer sind oft entrüstet, wenn man sie auf Gewalt als strukturelles Problem ihres Geschlechts hinweist.

Weil „strukturell“ einfach ein Code für „mitschuldig“ ist. Die meisten Menschen sind entrüstet, wenn man sie für etwas verantwortlich machen will, was sie weder verursacht haben noch ändern können.

Tatsache ist: Schuld daran sind andere Männer – nicht Frauen.

Man soll doch mal bitte zwischen Gruppen und ihren Mitgliedern unterscheiden, ja? Die Aussage, dass Mann A (also ich beispielsweise) nicht verantwortlich bin für den Artikel von Mann B (also z.B. ) ist nicht zugleich die Aussage, eine Frau, oder „Frauen“ im Allgemeinen wären verantwortlich für den Artikel. Aber „andere Männer“ sind eigentlich auch nicht schuld.

Von 35,4 Millionen Männern in Deutschland haben im Jahr 2018 122 „ihre“ Frauen getötet.

Und?

Einer unter 290.163.

U-hun?

Wenig? Oder zu viel?

Nee, das ist genau richtig. Unser Jahressoll lag zwischen 120 und 125 tote Frauen. Ernsthaft, diese Frage? Die 122 Männer haben sich noch nicht einmal untereinander verschworen, ihre Frauen zu töten – inwiefern sollten irgendwelche anderen Männer dafür Verantwortung oder gar Schuld tragen?

Jedes fünfte Mädchen, fast jeder dreizehnte Junge ist missbraucht worden, die häusliche Gewalt liegt bei 25 Prozent, der klerikale Missbrauch bei 4,4 Prozent, Vergewaltigung bei 2,5 Prozent.

Erstens, auf was beziehen sich die Prozentzahlen? Soll das heißen, das ein Viertel aller Elternteile, aber weniger als ein Zwanzigstel aller Kleriker straffällig sind? Hey, dann sollte man die Priesterwitze mal durch Elternwitze ersetzen. Zweitens: Ist bei der häuslichen Gewalt auch die Gewalt gegen Männer gemeint? Drittens – Dunkelziffer? Gibt es plötzlich keine Dunkelziffer mehr? Viertens: inwieweit ist es meine Aufgabe, Verbrechen zu verfolgen?

Welche Bedeutung haben solche Zahlen für unser alltägliches Leben, für Sie als individuelle Frau, für mich als Mann?

Keine Ahnung – ich weiß buchstäblich nicht, was diese Zahlen bedeuten sollen.

In entsprechenden Diskussionen betonen Männer immer wieder entrüstet, man könne doch nicht vom Verhalten einiger weniger Männer, die vielleicht sogar krank wären, auf „die Männer“ schließen.

Anekdotische Evidenz. Der Angeberspruch an der Stelle lautet: „Anekdotische Evidenz.“ Aber es läuft ja auf etwas anderes hinaus: Nicht ich als Mann soll verdächtig sein, selbst ein Mörder oder Vergewaltiger zu sein, sondern ich soll auch daran Schuld tragen, dass andere Mörder und Vergewaltiger sind.

Die Grundstruktur ist bei allen Männerproblemen gleich:

Induktion und Deduktion nicht richtig anwenden und allgemeine intellektuelle Redlichkeit zum Fenster raus werfen?

Das Fehlverhalten von wenigen wird zum Problem einer Mehrheit, die nichts damit zu tun haben will, weil die Mehrheitsmänner meinen, sie hätten doch gar nichts verbrochen.

Haben sie auch nicht. Angenommen, irgendein Mann steht im Halteverbot – soll dann irgendein anderer Mann das Knöllchen bezahlen?

Wenn wir von der Bedeutung der wenigen für die vielen reden, geht es um Zahlen – und um Identifikation.

Jaaa, immer diese Identitären. Ähh, diese Identitätspolitik. Ich vertu mich damit immer.

Praktischer gefragt: Muss sich eine konkrete, durchschnittliche Frau Gedanken machen, ob sie von ihrem Mann vergewaltigt, geschlagen oder gar getötet werden wird?

Wer hindert sie, sich Gedanken zu machen? Muss sich ein durchschnittlicher Mann Gedanken machen, ob die Kinder seiner Frau von ihm sind? Ob seine Frau seine (oder möglicherweise nur ihre) Kinder töten wird? Aber ja, klar kann sie sich Gedanken machen.

Einer von ungefähr 290.000 Männern wird töten. Welcher ist ihrer? Ist eine solche Überlegung nicht doch völlig überzogen, weil 1:290.000 wirklich sehr, sehr wenig ist?

Das passiert typischerweise nicht ohne Vorwarnung. Aber ja, wenn eine Frau sich Gedanken macht, ob ihr Mann sie umbringen will, warum sollte ich mir Gedanken machen, ob irgend ein anderer Mann seine Frau umbringen will? Wenn er meine Frau umbringen will, ist das noch was anderes, aber ich bin nicht für zig Millionen Männer und Frauen verantwortlich. Das hat tatsächlich weniger damit zu tun, wie viel oder wenig 1:290.000 ist, sondern damit, dass ich nicht bei der Strafverfolgung arbeite.

Und wie ist es dann beim Joggen, wie, wenn eine Frau spät nachts mit dem Bus nach Hause fährt? Welche Wahrscheinlichkeit spricht dafür, dass sie besondere Vorsichtsmaßnahmen treffen muss, sich besonders unweiblich anziehen, Pfefferspray und dergleichen?

Ich bin nicht der Grund dafür. Soll ich mich als Leibwächter verdingen?

Unsere Intuition funktioniert im Umgang mit Zahlen nicht gut.

Intuition ist eben keine verlässliche Quelle des Erkenntnis-Gewinnes.

Sind diese männergenerierten Gewaltereignisse „schwarze Schwäne“? Nassim N. Taleb hat am Beispiel von Börsencrashs Ereignisse mit niedriger Vorhersagewahrscheinlichkeit, aber gravierenden Konsequenzen als „schwarze Schwäne“ bezeichnet. Weil sie so selten sind, verhalten wir uns, als wenn das von ihnen ausgehende Risiko nicht existieren würde.

Offenbar nicht. Trotz geringer Wahrscheinlichkeit, dass das Ereignis eintritt, verhalten sich Frauen so, dass sie das Risiko minimieren, indem sie bspw. Pfefferspray dabei haben. Außerdem ist „Vorhersagewahrscheinlichkeit“ etwas irreführend – heißt das, dass die statistische Wahrscheinlichkeit des Eintretens gering ist, oder, dass man wenig Chancen hat, das Eintreten rechtzeitig vorherzusagen? Ach, egal.

Intuitiv, aber nicht intelligent – und in mehrfacher Hinsicht falsch.

Häh? Ich habe das Gefühl, dass hier zwei Dinge vermengt werden – einerseits Dinge, die unwahrscheinlich sind, deren Wahrscheinlichkeit aber durch entsprechende Gegenmaßnahmen auf Null gedrückt werden kann, und andererseits Dinge, die unwahrscheinlich, aber nicht komplett verhinderbar sind, und bei denen man Gegenmaßnahmen im Vorfeld ergreifen muss, um im Falle den Schaden zu verhindern oder zumindest zu reduzieren. Allerdings bietet er für beides keine Lösung an, von daher: Keks.

Die monetären Folgen des vor seinem Eintreten sehr unwahrscheinlichen Börsencrashs von 2008 werden unsere Kindeskinder noch abzahlen.

Das ist der Grund, warum man nicht alles Geld in Aktien stecken sollte. Und die Politik und/oder Bankenaufsicht hätte das vllt. sogar verhindern können.

Tschernobyl belastet nicht nur die unmittelbare, sondern auch die vom Fallout betroffene Umwelt in Russland, Polen und Skandinavien auf viele Jahrzehnte und länger.

Ja, und die Polen und Schweden hätten exakt nichts tun können, um das zu verhindern. Ungefähr so, wie ich keine Möglichkeit habe zu verhindern, dass ein Mann in meiner Nachbarschaft seine Frau umbringt. Zumal es in meiner Nachbarschaft deutlich weniger als 290.000 Menschen insgesamt gibt.

1:290.000 im Jahr 2018 kommt uns niedrig vor, weswegen die meisten Frauen, die sich von ihren Männern trennen wollen, so tun, als ob eine solche Möglichkeit nicht existieren würde.

Ist das so? Erstmal ja, man kann Menschen nur vor die Stirn gucken, aber andererseits, was würden sie machen? Immer eine Begleitung dabei haben, wenn sie sich mit ihm treffen? (Nagut, evt. wird die Begleitung auch umgebracht, aber nunja.)

Das liegt nicht an einer postulierten weiblichen Denkschwäche, Männer sehen das genauso.

Wieso? Ich würde mich vllt. auch nicht mehr allein mit meiner Ex treffen wollen. Nicht notwendigerweise wegen Mord und Totschlag.

Vielleicht würde eine Minute Mathe-Nachhilfe in uns die Information wachrufen, dass Eins alles andere als Null ist und dass wir dieses Risiko somit grotesk unterschätzen.

Wer ist „wir“? Die Wahrscheinlichkeit ist sicher nicht null. Es gibt Möglichkeiten, diese zu reduzieren, die weder besonders aufwendig sind noch besonders befremdlich wirken auf Leute, die keinen Mord planen. Nebenbei, die Wahrscheinlichkeit, dass eine Frau an den Nebenwirkungen von Alkohol, Rauchen oder Übergewicht stirbt, ist viel höher. Trotzdem wird Alkohol, Rauchen und Essen nicht verboten.

was können wir Männer von Taleb in Bezug auf unsere Selbsteinschätzung lernen?

Im drastischen Unterschied zu Börsenereignissen und Atom-Unfällen kann ich mein Verhalten vorhersagen und kontrollieren.

Wie wäre es damit: Da wir Männer unbestreitbar eine Quelle extremer Ereignisse sind, macht es sich besser, wenn wir uns auch dazu bekennen.

Ich muss mich nur zu dem bekennen, was ich tue oder glaube. Soll ich etwas tun, weil es „sich besser macht“? Mein Bekenntnis ändert ja nichts – welcher Mörder oder Vergewaltiger würde sein Verhalten von meinem „Bekenntnis“ abhängig machen?

Und da wir wissen – oder zumindest wissen könnten –, dass impulsive oder situationsinadäquate Handlungen mit katastrophalen Folgen umso eher zu erwarten sind, je schlechter unser Zugang zu unseren Gefühlen, zu unserer Seele ist, bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als uns mit dieser unserer Seele auseinanderzusetzen.

„Unsere“ oder „meine“ Seele? Wenn ich ein angehender Mörder oder Vergewaltiger bin, ist mir das Wohlergehen von Frauen egal, und ich werde mich nicht deshalb (und vermutlich nicht aus anderen Gründen) mit meiner Seele befasssen. Wenn ich sowieso kein angegehender Mörder oder Vergewaltiger bin, tue ich das möglicherweise schon, stelle aber fest, dass ich kein angehender Mörder und Vergewaltiger bin. Also, nicht gegen „mit der Seele auseinandersetzen“, aber einerseits wird hier mal wieder das Klischee vom emotional verkrüppelten Mann bedient, und zweitens erscheint mir das als ein wenig taugliches Mittel, Mord und Vergewaltigung zu verhindern. Und drittens scheint ihm das nicht für angehende Mörderinnen oder Vergewaltigerinnen zu gelten.

Nehmen wir also an, Fehlverhalten ist nicht Ihr Thema.

Nun, offenbar diskutiere ich einen Artikel, in dem es u.a. um Fehlverhalten geht, also ist das buchstäblich mein Thema. Aber ich nehme an, dass das mehr metaphorisch gemeint sein soll.

Natürlich missbrauchen Sie keine Kinder, vergewaltigen keine Joggerinnen, auch der Rest männlicher Übergriffigkeiten ist nicht Ihre Sache, Ihre Einstellung zu Ihren Emotionen haben Sie in einigen Selbsterfahrungsgruppen geklärt,

Nicht in Selbsterfahrungsgruppen, aber ansonsten stimmt das soweit.

mit den Problemen der wenigen Täter, zu denen Sie nicht gehören, wollen Sie sich nicht beschäftigen.

Eigentlich bin ich eher ungeeignet als unwillig, mich mit den Problemen von Tätern zu beschäftigen. Aber prinzipiell auch das.

Einen Kollektivverdacht à la „toxische Männer“ lehnen Sie als unseriös ab.

Kein Mensch ist toxisch!

Von Ihrer Art kenne ich viele.

Kennste einen, kennste alle. Wie schön.

Ich kann Sie verstehen, Ihre Positionen, Ihre Kränkung.

Da bin ich mir nicht so sicher.

Und trotzdem reicht es nicht, wenn Sie schweigen und nichts tun.

Ich schweige ja nicht. Aber was jetzt kommt, ist ja nichts, was hilft, die allgemeine Kriminalitätsrate nach unten zu drücken, sondern allgemeine Induktion von Schuldgefühlen darstellt. zum Glück bin ich nicht der emotional verkrüppelte Idiot, für den Sie mich halten.

Das liegt an der Sache mit der Identifikation. An der sind Sie in doppelter Hinsicht beteiligt: Sie werden, wo auch immer, als Mann erkannt, als Mann identifiziert.

Und?

Das hat vor allem Vorteile und einige Nachteile.

Das Erkanntwerden hat Vorteile?

Im alltäglichen Leben profitieren wir ja durchaus von der Identifikation als Mann, durch unsere Netzwerke, durch den Respekt, den man uns Männern entgegenbringt.

Also, Netzwerke müssen aufgebaut werden. Ich respektiere keinen Mann, nur weil er ein Mann ist. Ich kenne umgekehrt zahlreiche Fälle, wo Männer nicht respektiert werden. Insbesondere frage ich mich, warum ein Mann jemanden respektieren wollte für eine Eigenschaft, die er selbst hat, statt Geld, Titel, Fähigkeiten oder sonstige Eigenschaften, die nicht die halbe Menschheit hat?

Eher nachteilig sind die Erwartungen und Befürchtungen, die der Rest der Welt Männern entgegenbringt.

Ok, wenn die eine Hälfte der Welt mich nicht respektiert, weil ich ein Mann bin, und die andere Hälfte mich auch nicht respektiert, weil ich ein Mann binn, respektiert mich niemand, weil ich ein Mann bin.

Zu diesen Männern gehören Sie eben auch, weil die anderen Sie mit denen identifizieren.

Das ist nicht meine Schuld. Ich muss mich ausgerechnet für angeborene Eigenschaften nicht rechtfertigen.

Entrinnen könnten Sie dem nur, wenn Sie sich verkleiden würden, als Frau.

Wenn ich mich nicht rechtfertigen muss, muss ich dem auch nicht entrinnen. Außerdem bekäme ich dann den Hass der Terf-Fraktion ab.

Sonst gehören Sie zum Kollektiv „Männer“. Unausweichlich.

Dieses Kollektiv gibt es nicht. Wer daran glaubt, ist ein Idiot(m/w/d), und ich muss mich erst Recht nicht für die angeborenen Fehler anderer Leute rechtfertigen.

Ihnen geht es erstaunlicherweise wie ihr: „Wenn ich, eine sichtbare Muslimin, bei Rot über die Straße gehe, gehen mit mir 1,9 Millionen Muslime und Musliminnen bei Rot über die Straße. Eine ganze Weltreligion missachtet gemeinsam mit mir die Verkehrsregeln.“

Auch sie ist von Idiotinnen und Idioten umgeben. Ich fühle mit ihr. Aber das belegt eigentlich genau, dass das Denken in Kollektiven und Gruppen falsch ist. Erstens: eine Muslima ist keine repräsentative Stichprobe, so dass das unter „anekdotische Evidenz“ läuft, und zweitens, weil ich solche Schlussfolgerungen ablehne, wenn die mich betreffen, lehne ich sie auch ab, wenn sie Muslime betreffen oder sonstwen. Aufklärung und Goldene Regel.

Der von [Autorin Kürbra Gümüşay] vorgeschlagene Ausweg wäre wohl auch für Männer brauchbar: Sie schlägt vor, den „gesellschaftlichen Käfig“ zu benennen:

Wenn Menschen wie der Zeitautor Vorurteile mir gegenüber hat, müssen die sich ändern, nicht ich?

„Die Frau, sie kann nicht ohne ein Benennen des Patriarchats, des Sexismus, des Rassismus und all der anderen Machtkonstruktionen [beschrieben werden], die unser Miteinander zu regulieren suchen.“

Ach, doch nicht. Man kann Frauen nicht ohne Rassismus beschreiben, ist klar. Ich brauche gar keinen „Ausweg“. Ich muss  schon nicht dafür sorgen, dass andere Männer keine Mörder und Vergewaltiger werden, weil das nicht meiner Kontrolle unterliegt. Ich muss nicht beweisen, dass ich selbst kein Mörder oder Vergewaltiger bin. Ich bin eigentlich nichtmal dazu verpflichtet, die Denkfehler anderer Leute zu korrigieren, auch wenn das nicht ganz sinnlos ist.

Eigentlich ist klar, dass auch die Wahrnehmung von uns Männern, also die Art und Weise, wie wir gesehen werden, durch diese Machtkonstruktionen reguliert wird.

Und? Wenn Sie mich falsch wahrnehmen, ist das nicht meine Schuld. Aber ungeachtet dessen, ob Sie mich richtig oder falsch wahrnehmen ändern sich nicht die Wahrscheinlichkeiten von Gewaltverbrechen gegen Frauen.

Aber vielleicht klingt Ihnen das alles zu abstrakt.

Falsch. Das Wort ist „falsch“.

Der, wie ich, ältere Herr, der einer Joggerin beim Vorbeigehen auf den Arsch haute und sagte „Du bist bestimmt gut fickbar“, brachte nicht nur die Machtkonstruktion zum Ausdruck, die das Leben dieser Joggerin bestimmt, sondern prägt durch sein Fehlverhalten auch meine Fremdwahrnehmung, weil er ähnlich aussieht wie ich.

Man soll Menschen eben nicht nach ihrem Äußeren beurteilen. Wenn die Joggerin jetzt alle ältere Herren hasst, ist das aber ihr Denkfehler, nicht meiner.

Er stigmatisiert mich – und Sie, wenn Sie zufällig so um die siebzig sind. Unausweichlich.

Nein. Bzw., wieso „unausweichlich“? Würden Sie auch dazu plädieren, dass Frau Gümüşay nicht nur nicht bei rot über die Ampel geht, sondern alle Muslime und Muslimas dazu anhält, nicht bei rot über die Ampel zu gehen, um eine Stigmatisierung einer ganzen Glaubensgemeinschaft zu verhindern? Oder, allgemeiner, soll ich daran Schuld sein, dass man mir gegenüber Vorurteile hat, wenn andere als ich etwas Falsches tun?

Es sei denn, Sie entschließen sich, den Mund aufzumachen und diese patriarchalischen, sexistischen, rassistischen Strukturen zu benennen, die unser bundesrepublikanisches Leben nach wie vor bestimmen.

Ich werte das als „ja“.

Benennen, aussprechen, klären, dass Sie nicht dazugehören

Das sind Dinge, die die Leute mit Vorurteilen nicht glauben werden, und die ohne Vorurteile muss ich nicht überzeugen. Also bringt das eh‘ nichts.

und vielleicht auf die andere Straßenseite gehen, wenn Ihnen auf einer einsamen Straße eine Joggerin entgegenkommt.

Reicht es nicht, wenn ich mich in den Dreck werfe und einen Kotau mache? Wenn die so sportlich ist, müsste sie mich leicht umrunden können.

5 Gedanken zu “Zeit für Sexismus

  1. Vielleicht sollte man auf sowas ganz anders reagieren. Natürlich ist das ein „Shit-Test“, und wie hier mit Defensive zu reagieren ist exakt die Reaktion die provoziert werden sollte.

    Ich antworte auf sowas inzwischen komplett anders. Nämlich mit:

    „Danke ZEIT, für das Kompliment das ihr hier uns Männern gemacht habt. Ja, ich meine es ernst, ihr habt uns wirklich ein Kompliment gemacht.“

    Warum? Eine Frau die etwas schlauer ist als der lila Pudel der ZEIT hier hatte mal festgestellt „Beethoven und Jack the Ripper sind untrennbar miteinander verbunden.“

    Wir Männer machen nunmal. Ja, es ist richtig daß Frauen viel weniger physische Gewalt ausüben als Männer. Das liegt aber nicht daran weil Frauen bessere Menschen sind. Es liegt daran, daß Frauen schwach und feige sind.

    Wir können eine weiblichere Gesellschaft haben. Da wird es sicherlich weniger Gewalt geben. Das wird dann aber auch eine Gesellschaft mit viel mehr erzwungenem Konformismus, mit Gängelungen, Zensur, und letztendlich Stillstand und Verfall sein.

    Frauen wissen das, und reagieren auf uns mit etwas, was man „Penisneid“ nennt. Männer bringen die Menschheit voran. Der Preis dafür sind nunmal 122 tote Frauen im Jahr. Unschön, wirklich unschön, aber alles im Leben hat seinen Preis. Die Alternative dazu ist wesentlich schlimmer.

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  2. „Jedes fünfte Mädchen, fast jeder dreizehnte Junge ist missbraucht worden, die häusliche Gewalt liegt bei 25 Prozent, der klerikale Missbrauch bei 4,4 Prozent, Vergewaltigung bei 2,5 Prozent.“

    Und Täter sind immer und ganz alleine Männer? Anstifterinnen oder (Mit-)Täterinnen?

    Wenn die Tat von einem Mann über 200.000 anderen Männern in die Schuhe geschoben wird, dann sind alle Frauen Kindermörderinnen.

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  3. 290.00 ist eine gute Zahl, denn daraus ergibt sich ein weiteres Gegenargument: es wird ja gern behauptet, toxische Männer wären wie eine Schale M&Ms, von denen aber eins vergiftet sei. Dem lässt sich nun prima entgegnen, dass sie dann aber eine Schüssel für 300k Stück bräuchten und ihre Zurückhaltung angesichts der vielen sauberen Bonbons sicher nachlässt….ich tippe mal, so eine Schale müsste dann etwa so groß wie ein mittelmässiges Wohnzimmer sein, bis zu den Knien gefüllt mit M&Ms 😜😋

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