Feminismus schadet auch Müttern

Demzufolge.

Ich will ja nicht immer die negativen Seiten betonen, und der Artikel beschreibt, dass gewisse Klischees, die von Frauen reproduziert werden, nicht gut für Frauen sind, obwohl diese Frauen sich als emanzipiert und feministisch verstehen dürften.

Der Unterschied ist der zwischen folgenden Aussagen: „Ich brauche keinen Mann, weil ich kompetent und stark genug bin, alle anstehenden Probleme aus eigener Kraft zu lösen.“ und „Ich will keinen Mann, weil ich der Ansicht bin, kompetenter und stärker zu sein.“

Und ja, manche Mütter – Feministinnen oder nicht – sind alleinerziehend nicht deshalb, weil sie das wollen oder besser finden, sondern weil der zugehörige Vater ein Arsch ist, aber wenn das Ziel sein soll, dass Männer bessere Väter werden, fragwürdige Männerbilder überwinden und was nicht alles, dann ist es effektiv kontraproduktiv und außerdem kontraintuitiv, Mütter zu kritisieren, deren Ex willens ist, das Wechselmodell zu praktizieren. Entweder könnte man sie loben dafür, dass ihre Menschenkenntnis zwar nicht gereicht hat, um den „Mann fürs Leben“ zu finden, aber immerhin kein Totalausfall ist, oder – weil das Kompliment schon etwas vergiftet ist – oder halt gratulieren, dass diese Trennung nicht so schlimm verlaufen ist wie viele andere. Oder sich halt für das Kind freuen, dessen Eltern sich beide um es kümmern. Oder – wenn man die betreffende Familie so gar nicht kennt – man kann auch einfach die Klappe halten. (Und, nur als mathematisch mögliche Alternative, nicht, dass das in diesem Universum vorkäme, aber sie ist, wie gesagt, mathematisch möglich: man könnte auch den Vater loben, weil er sich der Rollenerwartung widersetzt.)

Und das ist das Problem: Anti-Wechselmodell ist nicht gut fürs Kind (bla, es gibt Fälle, wo es das tatsächlich doch ist, aber die sind nicht annähernd die Norm, als die sie es verkauft wird), Anti-Wechselmodell ist gut für Väter, die sich nicht um ihre Kinder kümmern wollen, und schlecht für alle anderen Väter, und es gibt absolut keinen vernünftigen Grund, warum „der“ Feminismus (der auch gut für Männer wäre), genau nur DIE Väter belohnt und alle anderen bestraft, und – wie wir da lesen können – Anti-Wechselmodell ist auch nicht gut für Mütter. Aka: Frauen.

Wer hätte das gedacht?

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