Man kann die Uhr danach stellen: sobald pauschal über „Ausländer“, „Moslems“, „Schwarze“ oder „Flüchtlinge“ gehetzt wird, beschweren sich welche, dass nicht pauschal über Männer gehetzt wird.
FRAUENHASS IST DEUTSCH
Denn über eine kleine Gruppe (Somalis) pauschal zu hetzen ist böse – die Gruppe muss natürlich möglichst groß (knapp die halbe Menschheit) sein, um Hetze zu rechtfertigen. Das kennt man ja.
Beschleunigt wird das Ganze noch davon, wenn sich unter den Opfern Frauen und Kinder befinden – möglichst weiß.
Oh, nein! Wie frauen- und kinderfeindlich! Was für eine sonderbare Beschwerde von einer Seite, die sich um die Probleme von Frauen und teilweise auch Kindern kümmert.
Dann dauert es maximal einen Tag, bis sich die Stimmen aus dem rechtskonservativen bis völkisch-nationalistischen Bereich erheben und sagen, was sie glauben durch die Instrumentalisierung der Tat einmal mehr loswerden zu können:
Ich will es mal so formulieren: besonders „fremdenfreundlich“ habe ich pinkstinks nie wahrgenommen, aber das ist auch dem Umstand geschuldet, dass man da tatsächlich andere Probleme im Blick hat. Aber ich nehme das nicht als Ironie war. Weder hier, noch zuvor. Wenn die Aussage sein soll: „Ihr solltet nicht pauschal gegen schwarzafrikanische Moslems hetzen, Ihr wollt ja auch nicht, dass pauschal gegen Männer gehetzt wird.“, dann ist hier die Antwort: „Wollen wir nicht, aber Ihr macht das doch trotzdem. Wenn Ihr gegen pauschale Hetze seid, warum macht Ihr das dann selbst?“ An der Stelle wäre eine theoretische Erklärung, dass die pauschale Hetze gegen Männer eine ironische Umkehrung und Übertreibung der pauschalen Hetze gegen Flüchtlinge wäre. In der Praxis taugt das nicht, weil pinkstinks sich a), wie gesagt, sonst kaum gegen Ausländerfeindlichkeit etc. positioniert, und b) tatsächlich den Amoklauf von Würzburg gegen Männer pauschal instrumentalisiert, also im Grunde folgendes:
Um sie für ihre eigene Agenda zu missbrauchen und auf Kosten der Opfer und ihren Angehörigen menschenverachtendes Polittheater für die eigenen Klientel aufzuführen.
Fürs Protokoll, ich bin gegen Sippenhaft und Kollektivschuld. So, wie ich nicht für die NSU-Morde die Verantwortung übernehmen will, will kein Somali in der Nachbarschaft die Verantwortung für die Morde in Würzburg übernehmen. Wenn irgendwer anderes, die oder der sich ebenfalls gegen Sippenhaft und Kollektivschuld ausspricht – oder wenigstens nie erkennen ließ, dergleichen nicht abzulehnen – jetzt gegen die Instrumentalisierung wäre, fände ich das deutlich besser. Aber nein, es ist pinkstinks. Nehmen Männer in die Verantwortung für Sachen, die andere Männer tun oder lassen. Weil: Männer sind alle gleich.
Und dazu gehört, wann immer es möglich ist, “dem Feminismus” bzw. “den Feministinnen” vorzuwerfen, in solchen Fällen zu schweigen, sich zu wenig zu empören und sich aus politischer Korrektheit nicht zu trauen, Täter und Opfer, sowie die Nationalität des Täters zu benennen.
Der Vorwurf ist eigentlich ein anderer, nämlich, dass an manche Männer und Länder höhere Standards angelegt werden als an andere. Persönlich ist mir das egal; wenn jemand sagt, dass soe nur die Situation in D. verbessern und damit kritisieren will, und nicht individuelles Fehlverhalten, sondern „strukturelles“ – was immer damit gemeint ist – muss man tatsächlich nicht jeden Fall im Detail auseinandernehmen.
Hier war es möglich: Drei Frauen wurden getötet, drei lebensgefährlich verletzt, ein elfjähriges Mädchen schwer verletzt, eine weitere Frau leicht. Der Täter hat vor allem Frauen attackiert, verletzt und getötet.
Frauen am meisten betroffen. Wenn man beklagt, dass anderen Nationalität, Religion oder Flüchtlingsstatus eines Menschen nur dann wichtig ist, wenn ´man´ diese instrumentalisieren kann, aber das Geschlecht der Opfer ebenso nur erwähnt, wenn es nicht männlich ist, ist das nur intellektuell nur mittel redlich. Übrigens, wenn man das Anti-Flüchtlings-Narrativ brechen wollte, könnte man erwähnen, dass ein Kurde, der erst unlängst aus dem Iran nach D. gekommen ist, den Somali in Schach gehalten hat. Iranische Sportart halt. Aber dazu würde pinkstinks sich positiv über Flüchtlinge äußern müssen – was denen egal ist – und außerdem einen Mann loben – was die nicht wollen.
Was allerdings nicht feststeht, sind die Vorwürfe aus den Reihen derer, die sich für das Leid von Frauen und Femizide immer nur dann interessieren, wenn damit ihre rassistischen Tiraden munitionieren können.
Genau. Nur männerfeindliche Tiraden in jenem Dojo. „Das Leid von Femiziden“? Egal. Nebenbei, wenn jeder Mord an einer Frau ein Femizid ist, ist der Begriff irgendwie redundant. Sonst waren damit Frauenmorde gemeint, bei denen das Geschlecht der Frau Teil des Mordmotivs ist.
Die Medien haben gelernt, im Laufe solcher Schreckenstaten in den vergangenen Jahren, zum jeweiligen aktuellen Zeitpunkt sehr genau herauszuarbeiten, was sie wissen und was nicht, damit fehlerhafte und reißerische Berichterstattung vermieden werden kann.
Nein. Bzw., sie wissen, wie reißerisch oder sachlich sie sein wollen und passen ihre Berichterstattung dem an.
Wir brauchen mehr Ressourcen, mit deren Hilfe Integration unterstützt und psychologische Betreuung Geflüchteter möglich gemacht wird, ohne psychische Erkrankungen zu stigmatisieren.
Das mag sein, aber potentielle Amokläufer gehen wohl eher nicht zu psychologischen Betreuung, selbst wenn die umsonst ist. Vor allem nicht in einem fremden Land, dessen Sprache sie nicht kennen. Und nächste Woche wieder: „Männliche Selbstmordopfer sind selbst schuld, warum gehen sie nicht in Therapie?“
Wir brauchen die Anerkennung von Femiziden in Deutschland als Problem, weil jeden Tag ein Mann versucht, seine Frau umzubringen, und es jeden dritten Tag einer schafft.
Das übliche halt. War der Somali eigentlich verheiratet? Wenn ja, ist doch schön, dass er seine Frau verschonte.
Aber Feminist*innen springen nicht über nationalistische Stöckchen rechter “Meinungsträger”, die sie mit aller Macht dabei erwischen wollen, sich nicht für Femizide und die Belange von Frauen zu interessieren.
Wie gesagt, wenn es nur das wäre, weshalb sich nicht jeder Feminist zu jeden Fall äußert, oder einfach sagt, dass ein politisches/religiöses/geisteskrankes/unbekanntes Motiv noch keinen „Femizid“ im Sinne von „Mord aus Frauenhass“ begründet, fände ich das ok. Man muss nicht über jedes Stöckchen springen, und man kann sich mit Äußerungen zumindest solange zurückhalten, bis genaueres klar ist. Aber dann macht das doch auch!
Weil Feminist*innen genau wissen, wer da spricht und worum es ihnen wirklich geht.
Achwas? Ich sage mal vorsichtig: auch Linke können Antisemiten sein. Auch der vordergründige Versuch, mehr Mitleid für Gruppe A zu generieren, kann hintenrum darauf abzielen, Mitleid mit Gruppe B abzubauen. Wenn jemand sich nicht mit Rassisten gemein machen will, selbst wenn man mit denen vordergründig gleiche Gegner hat, ok. Aber wer selbst nichts gegen Pauschalverurteilungen, Sippenhaft und Gruppenschuld hat, wenn es die „richtigen“ trifft, hat mit Rassisten mehr gemein als nur einige der Gegner.
Jeder Femizid ist einer zu viel. Femizide sind zu viel, wenn ein 24-jähriger Geflüchteter aus Somalia auf Frauen und Mädchen einsticht, und sie sind zu viel, wenn ein 84-jähriger Rentner aus Berlin seine Frau mit 30 Hammerschlägen tötet.
Jeder Femizid ist einer zuviel. Bei Maskuziden sind zum Glück noch Plätze fürs Planziel frei. Weil bekanntlich mehr Frauen als Männer ermordet werden.
Aber sie – und damit WIR – werden niemals gemeinsame Sache mit denen machen, die Opfern von Gewalttaten erneut Gewalt antun, indem sie ihren widerlichen Rassismus in deren Leid kleiden, um möglichst massentauglich Empörung zu erzeugen.
Weil IHR wollte, dass die Empörung der Massen nur für Eure Ziele erzeugt werden und gegen Eure Gegner.
Wir werden niemals mit denen aufschreien, für die Gewalt gegen Frauen nur Mittel zum Zweck ist, um andere dazu aufzufordern…
…gegen andere als Männer zu sein. Ihr seid nicht die Verbündeten des Somalis. Wenn man Eure Pläne zuende denkt, müsste man Frauen und Kinder im Mittelmehr retten und die Männer ertrinken lassen.
Wir werden niemals so tun, als hätte sich Deutschland das Problem Gewalt gegen Frauen und Femizide erst importieren müssen.
Wenn der Somali Männer und Jungen attackiert hätte, wäre alles chillig bei Euch? Oder hätte sich irgendeine Feministin in die Bresche geworfen, hmm? Die Rechten instrumentalisieren den Somali für ihre Zwecke, Ihr für Eure. Ich bin jetzt nicht der Ansicht, dass der jetzt mit viel Solidarität rechnen könnte, aber nunja…