Jaja, alte Männer

Dass die AfD in Sachsen-Anhalt nicht so gut abgeschnitten hat wie gedacht, scheint auch mit Wahlprognosen zu tun gehabt zu haben, die ein hartes Kopf-an-Kopf-Rennen mit der CDU gesehen hatten. Viele, die die CDU als kleineres Übel betrachteten, scheinen die gewählt zu haben. Was die ganzen Kritiken, man solle als CDU doch bitte nicht versuchen, der AfD das Wasser abzugraben, indem man nach rechts wandert, einerseits bestätigt, andererseits auch wieder entkräftet. Wenn die CDU offenbar anderen Parteien die Wählerschaft abgräbt, und zwar nicht nur AfD wegen „Anbiederung“, sondern auch SPD und Linken, wäre es aus Sicht der linken Seite des Spektrums nicht besser, wenn die CDU lieber noch weiter rechts rückt, um mehr AfD-Wähler und weniger von den anderen Parteien abzugreifen?

Gegenteiligen Vorurteilen zum Trotz ist die AfD übrigens nicht die Partei der Wham.

Wie Jetzt gerade feststellt.

Dass die Grünen in einem Bundesland mit so wenigen Großstädten so schlecht abschneidet, ist aber auch deren Schuld. Wenn die bessere Infrastruktur versprechen würden, statt einfach immer gegen alles zu sein, hätten sie’s leichter. Und es ist natürlich schön, gegen Rassismus zu sein, aber wenn die meisten Menschen in Sachsen-Anhalt halt die Ureinwohner sind? Macht die Mathe selber.

Jedenfalls kann sich Baerbock freuen. Das liegt wohl eher nicht daran, dass ihr lebenslauf eher suboptimal ist, sondern weil der Rest der Partei auch wenig gerissen kriegt.

Ansonsten, mal ganz allgemein:

  • wenn man direkt von der Uni sich um eine Stelle bewirbt, sind Vertiefungskurse, Noten und das Renomee der Uni mehr oder weniger wichtig; nicht alles ist gleich wichtig, was auch vom zukünftigen Arbeitgeber oder der Branche abhängt, aber wenn jemand wirklich jemanden direkt von der Uni haben will, wonach soll es sonst gehen?
  • wenn man nach einigen Jahren sich um einen neuen Job bemüht, interessiert der Uni-Kram höchstens, wenn man in der Vertieferrichtung weiter tätig war; die damaligen Noten sind inzwischen ziemlich egal, und der Ruhm der Uni ist nicht so wichtig wie das Zeugnis vom letzten Arbeitgeber.
  • deshalb sind die Klopfer, die sich Laschet als Uni-Prof geleistet hat, auch nicht so wichtig. Fürs Kanzleramt lieber einen mittelprächtigen Ministerpräsidenten, der als Prof versagt, als einen Superprof ohne jede Regierungserfahrung. (Warum es ein mittelprächtiger Ministerpräsident sein muss? Fragt die CDU…)
  • nur, wenn jemand überhaupt keine Regierungsberufserfahrung mitbringt, ist der sonstige Lebenslauf natürlich viel wichtiger. Und es ist auch ein Argument, dass ein zukünftiger Mitarbeiter(m/w/d) zumindest ehrlich ist, wenn schon nicht superkompetent.
  • warum können die Grünen nicht einfach Merkel-in-Grün aufstellen? Gerne auch in Anfang 40 und diesmal mit Kindern statt ohne? Dass es aus Wahlkampfgründen – pro Frauenthemen, pro Frauenquote, pro Frauen – eine Frau sein muss, sehe ich ein (auch wenn ich diesen Köder persönlich nicht zum reinbeißen finde), aber haben die keine Frau, die irgendwelche Naturwissenschaften studiert hat? Oder was mit Technik???

Und ja, Scholz ist auch nicht toll. Aber die SPD hat in letzter Zeit einen hohen Verschleiß an Führungskräften. Dass die CDU UND die Grünen jetzt aus Mitleid mit ihrer B-Mannschaft(m/w/d) auflaufen, halte ich aber für unwahrscheinlich. Das sind die, die sie für die besten halten. Wie in den USA Hilary und Trump.

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