Hetero-Männer, fühlt ihr euch in der Gegenwart Schwuler verunsichert?
Ok, tl,dr: manche Heteros haben was gegen Schwule, manche nicht, manche mache Witze über sie, manche nicht, manche nur, wenn diese nicht anwesend sind, manche machen sich nur Sorgen darum, für schwul gehalten zu werden, jedenfalls…
Wenn ich mich mit eine Gruppe von Menschen treffe, meinetwegen auch einer rein männlichen, rede ich nie über vermeintliche „Männerthemen“ (Frauen, Fußball, Autos), d.h., ich bin weder dabei, mein Heterotum zu beweisen, indem ich mich so klischeehaft verhalte, wie man sich das bei Jetzt so vorstellt, noch wüsste ich nicht, worüber ich mit homosexuellen Männern nicht reden könnte. Oder komm tatsächlich nicht ins Gespräch, aber nunja. Punkt ist, wenn ich mich mit mehreren Menschen treffe, wird das niemals als „Date“ aufgefasst. Insofern bin ich ein Ist-mir-doch-egal-Hetero. Und den Satz hier halte ich auch außerhalb von Homo+Heterofreundschaften für wichtig:
Freundschaften, bei denen der eine dem anderen nicht exakt gleicht, sind oft das beste Gegenmittel gegen klischeebeladenes Unwohlsein.
Genau. Ich stimme Jetzt zu. Und wenn sogar Ich und Jetzt einer Meinung sein können, dann vllt. auch Hund und Katze, Westfale und Rheinländer oder gar: Mann und Frau?
Nein, weil nämlich bei Jetzt zu lesen ist:
Warum ich keine Freundschaften mit Männern beginnen kann
tl,dr: weil sie sich in Gegenwart von Männern verunsichert fühlt. Denn Freundschaft hieße, man träfe sich zu zweit, und zu zweit treffen würde für die eine Person und/oder den jeweiligen Partner(m/w/d) wie ein Date aussehen. Können.
Und das ist Stress. Also, nicht nur reale Dates, wo beide Parteien sich einig sind, dass das ein Date sein soll, sondern auch alle anderen Zwei-Personen-Treffen.
Ist dieses Bier mit dieser Person so wichtig, dass sich der ganze Stress lohnt? Leider lautet das Fazit meistens: Nö.
Für Männer ist es also möglich und ok, nicht-sexuelle Freundschaften auch mit solchen Personen (Schwule) aufzunehmen, die ein (unerwidertes) sexuelles Interesse an diesen Männern haben oder entwickeln können. Für Frauen ist dies hingegen eine Zumutung, selbst wenn die fraglichen Personen (Heteros) der eigenen sexuellen Orientierung entsprechen. Frauen stellen sich mit Heteros also an wie die offensiben Heteros gegenüber Schwulen.