Queeres Kreuzverhör

Habe ich von Twitter, aber nehmen wir mal die hier, weil da mehr Fragen sind.

Was, denkst Du, hat Deine Heterosexualität verursacht?

Meine Gene. Fast alle Wirbeltiere sind zweigeschlechtlich und heterosexuell (die „schwulen“ Giraffen sind nicht schwul, sondern bi). Im Unterschied zu anderen Chordatieren, wie den Seescheiden. Das hat wohl evolutionäre Vorteile.

Wann und wie hast Du Dich entschieden, heterosexuell zu sein?

Gar nicht, da das wie gesagt angeboren ist. Ich habe mich auch nie entschieden, unsportlich zu sein.

Ist Deine Heterosexualität möglicherweise nur eine Phase?

Kann sein, aber es kommt selten vor, dass so eine Phase länger als 30 Jahre dauert.

Ist es möglich, dass Deine Heterosexualität von einer Angst vor anderen vom selben Geschlecht errührt?

Also „Homophobie“ im eigentlichen Sinne? Bei mir würde ich das ausschließen.

Wenn Du nie eine intime Beziehung zu einer Person vom selben Geschlecht hattest, woher willst Du wissen, dass Du keine gleichgeschlechtliche Partnerschaft bevorzugen würdest?

Ich kriege bei Männern keinen Ständer. Bei Essen kann ich ja auch am Geruch erkennen, ob ich Appetit darauf habe. Bestimmte Sachen kann man tatsächlich abkürzen. Das Leben ist zu kurz, um alles auszuprobieren.

Wenn Heterosexualität normal ist, warum ist eine unproportionale Anzahl von Heteroas geistig benachteiligt?

Keine Ahnung? Ist das so? Wer hat diese Statistik gemacht? Wo kann man die lesen?

Wem hast Du Deine Heterosexualität offenbart?

Frauen.

Wie haben sie reagiert?

Eine hat Kondome geholt, aber die meisten schwanken zwischen höflichem Interesse und höflichem Desinteresse.

Deine Heterosexualität beleidigt mich nicht, solange Du sie mir nicht aufzwängst.

Gut.

Warum fühlen Heteroas sich gezwungen, anderen ihren Lebensstil aufzuzwängen?

Niemand fühlt sich gezwungen, und niemand ist gezwungen. Da praktisch jeder Mensch den eigenen Lebensstil für den besten hält, ist das ja eine ziemlich bescheuerte Frage.

Wenn Du Dich mal für Kinder entschiedest, würdest Du Dir wünschen, sie wären heterosexuell, in Hinblick auf die Probleme, die sie damit haben werden?

Naja, es gibt schlimmere Probleme.

Die große Mehrheit von Kinderschändern sind Heteros.

Wieso? Heteros stehen auf Frauen, Heteras auf Männer. Also auf erwachsene Menschen. Beleg erforderlich. Nebenbei stehen auch Schwule und Lesben auf Erwachsene, nur eben vom eigenen Geschlecht.

Hältst Du es wirklich für sicher, Kinder von Heteroas unterrichten zu lassen?

Das Problem ist, dass Menschen, die auf Kinder stehen, das einem nicht sagen, wenn sie Lehrer oder ähnliches werden.

Warum bestehst Du darauf, so offensichtlich mit Deiner Heterosexualität zu sein und daraus so ein Spektakel zu machen?

Tu ich ja gar nicht. Was andere machen, ist nicht meine Schuld.

Kannst Du nicht einfach sein, wer Du bist, und still sein?

Offensichtlich kann ich das.

Heterosexuelle sind bekannt dafür, sich und andere auf eng begrenzte stereotype Sexrollen zu beschränken.

Ja. Beschweren Sie sich bitte bei den Feministen(m/w/d). Wollen, dass Männer sich ändern, aber weiterhin ihre Probleme lösen.

Warum hängst Du an solchen ungesunden Rollen?

Ja, danke, dass mal wirklich jemand „ungesund“ statt „toxisch“ sagt. Aber ich hänge da nicht dran, danke der Nachfrage.

Wie kannst Du ein voll befriedigendes sexuelles Erlebnis oder eine tiefe, emotionale Verbindung mit einer Person des entgegengesetzten Geschlechtes haben, wenn die offensichtlichen physischen, biologischen und temperamentmäßigen Unterschiede so groß sind?

Ach, das ist alles nur sozial konstruiert.

 Wie kann ein Mann verstehen, was einer Frau gefällt, und umgekehrt?

Es ist vllt. nicht supereinfach, aber mit genug rumprobieren geht das.

Warum betonen Heteroas Sex so sehr?

Genetik halt. Selektionsvorteil. Mehr Sex, mehr Kinder, mehr Heteroa-Gene. D’oh!

Bei aller sozialer Unterstützung dür die Ehe steigt die Scheidungsrate.

Tja.

Warum gibt es so wenig stabile Beziehungen unter Heteroas?

Hmmm. Könnten die Unterschiede zwischen Mann und Frau etwa doch real sein?

Hassen oder misstrauen Heteroas andere ihres eigenen Geschlechtes?

Das nicht unbedingt. Andererseits ist ein Geschlecht keine Solidargemeinschaft.

Ist es das, was sie heterosexuell macht?

Da es auch Heteroas gibt, die das jeweils andere Geschlecht hassen oder ihm zumindest misstrauen, ist das wohl nicht der Grund. Ansonsten hätte dergleichen Pauschalablehnung keinen evolutionären Vorteil.

Warum sind Heteroas so promiskuitiv?

Genetik, Selektionsvorteile, unterschiedliche Fortpflanzungsstrategien.

Warum argumentierst Du damit, Heterosexualität berühmten Leuten zuzuschreiben?

Tu ich eigentlich auch nicht, aber ja, es wird verschiedentlich spekuliert, ob jemand hetero oder -ra ist.

Rechtfertigt das Deine eigene Heterosexualität?

Nein. Ist vermutlich eher so, dass Heteroas sich mit anderen Heteroas besser identifizieren können.

9 Gedanken zu “Queeres Kreuzverhör

  1. Mit solchen Fragen sollen Kinder verwirrt werden. Butler spricht von Geschlechterärger, der Verein Dissenz davon, „Identitäten zu zerstören“, was das Prinzip von Folter ist, wie Amendt anmerkte.

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    1. Irgendwie erscheinen mir diese Fragen „schief“. Kann es sein das dass eigentlich an Homosexuelle gerichtet war und das auf Hetero umgeschrieben wurde. Ansonsten wäre z.B. die Frage nach der Offenbarung der eigenen Sexualität eher widersinnig.

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      1. Das ist wohl teilweise die Idee dahinter: nervige Fragen ironisch umzukehren.
        Andererseits halte ich es für grundsätzlich besser, nervige Fragen zu beantworten. Je unironischer, desto besser.

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  2. Was sind Heteroas? Heißt das nicht Heteros?

    Verstörende Fragen. Fraglich motiviert.

    Kindesmissbrauch:

    Wenn 90% Heterosexuell sind, aber mehr als 10% der Täter NICHT normal heterosexuell sind?
    Ist das so? Keine genaue Ahnung, aber bei so einer fiesen Fragestellung nehme ich größer als 10% an.

    Durch Erfahrung angelerntes Misstrauen.

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  3. Warum sind Heteroas so promiskuitiv?

    Ich bin grundsätzlich nicht in den „jeder-fickt-jeden“-Kreisen unterwegs, aber Darkrooms zum vollständig ungenierten Reinstecken sind insbesondere Schwulen-Sache, oder? Und die gibt es ja nicht aufgrund der felsenfesten Monogamie des Edlen Schwulen an sich selbst in kleineren Städten.

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    1. Vom Grundsatz her kann die Frage natürlich immer kommen.
      Lange Rede kurzer Sinn, sowohl Monogamie als auch wechselnde Partner haben evolutionäre Vorteile, und außerdem sind Heteroas keine Zombies ohne freien Willen.

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    1. Sexuelle Ausrichtung geht im Genderismus auf soziale Prägung zurück, ist soziales Konstrukt. Ob das wirklich nur als „Seht her, was die mit den Homosexuellen machen“ gemeint ist, lässt sich da schon bezweifeln.

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